Die letzten Tage der Menschheit - Vortrag von Helwig Schmidt-Glintzer




Wolfenbüttel. Der Krieg als Apokalypse wird zurzeit in verschiedenen Facetten in der Herzog August Bibliothek thematisiert. Der Direktor der Bibliothek, Helwig Schmidt-Glintzer, spricht am Montag, 5. Mai 2014, um 18.00 Uhr, in der Augusteerhalle der Bibliotheca Augusta über „1914-2014: Die letzen Tage der Menschheit“ unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Interpretationen und Aktualität des Themas. Der Eintritt ist frei.

Zeiten großer Erschütterung werden leicht als „letzte Tage“ verstanden, auch als Enthüllungen, als Apokalypsen. In der Apokalypse tritt das Heilsgeschehen ebenso wie das größte Unheil zutage. Mit der Etikettierung des Kriegsausbruchs von 1914 als „Urkatastrophe“ wird eine solche Ambivalenz angesprochen. Der bis heute trotz zahlreicher Deutungsversuche vorherrschenden Sprachlosigkeit angesichts der Kriegsereignisse seit 1914 haben wir mit der Ausstellung im Malerbuchkabinett „Kriegsdeutung im Künstlerbuch“ in einer Auswahl künstlerische Positionen zum Thema Krieg gegenübergestellt. Diesen fügen wir nun mit dem illustrierten Unikatbuch von Susanne Theumer mit Zeichnungen zu Texten aus „Die letzten Tage der Menschheit“ von Karl Kraus eine weitere Position hinzu.

Jene Erweiterung der Ausstellung sowie das Erscheinen des neuesten Heftes der von der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel zusammen mit dem Deutschen Literaturarchiv Marbach, der Klassikstiftung Weimar und dem Wissenschaftskolleg zu Berlin gemeinsam herausgegebenen ZEITSCHRIFT FÜR IDEENGESCHICHTE zum aktuellem Thema „1914“ nimmt die Herzog August Bibliothek zum Anlass, zu einem Vortrag mit anschließendem Rundgang durch das Malerbuchkabinett einzuladen.

Zurzeit finden zwei verschiedene Präsentationen zum Thema 1914-2014 in der Bibliothek statt:

21. Februar bis 18. Mai 2014 im Malerbuchsaal

„Kriegsdeutungen im Künstlerbuch“: In der aktuellen Malerbuchausstellung präsentiert die Bibliothek ausdrucksstarke Werke namhafter Künstler. Der bis heute trotz zahlreicher Deutungsversuche vorherrschenden Sprachlosigkeit angesichts der Kriegsereignisse seit 1914 sollen in einer Auswahl aus dem reichen Wolfenbütteler Bestand an Künstlerbüchern unterschiedlichste Positionen zum Thema Krieg gegenübergestellt werden. Ab dem 5. Mai wird hier auch das Unikatbuch von Susanne Theumer mit Zeichnungen zu Texten aus „Die letzten Tage der Menschheit“ von Karl Kraus zu sehen sein.

25. April bis 4. Juli 2014 im Zeughaus

„Apokalypse 2014“: Die gezeigten Bilder der Apokalypse haben zwei Stimmungen. Neben den Szenen des Untergangs der Welt sind es Bilder der Offenbarung des Johannes, Bilder einer neuen Stadt, die aus der jenseitigen Welt auf die Erde zukommt. Diesem Spannungsfeld ist die Ausstellung mit Arbeiten von Ingema Reuter, Gerd Winner, Rainer Mordmüller und Claudio Ambrosini gewidmet, zu der ein Künstlerbuch in einer kleinen Auflage als Mappe erscheint.

Die Zeitschrift für Ideengeschichte erscheint im Verlag C.H.Beck und wird von den drei großen deutschen Forschungsbibliotheken und Archiven in Marbach, Weimar und Wolfenbüttel sowie dem Wissenschaftskolleg zu Berlin herausgegeben. Das Heft VIII/1 Frühjahr 2014 war dem Thema „Apokalypse gestern“ gewidmet, es folgt die Ausgabe „1914“.


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