Die Linke fordert eine Regulierung der Geflügelbranche - "unhaltbare Zustände in Niedersachsen"




[image=5e1764e0785549ede64cd3e3]Die Linke im Landtag hat heute die Zustände in der niedersächsischen Geflügelproduktion kritisiert. Anlass sind Medienberichte, wonach der Branchenriese „Wiesenhof“ Dialogbereitschaft mit Tierschützern zeigt. „Die Dialogbereitschaft von Wiesenhof kann nicht über die unhaltbaren Zustände in der niedersächsischen Geflügelproduktion hinweg täuschen. Es braucht ein echtes Umdenken in der Geflügelwirtschaft und strenge Reglementierungen“, sagte die agrarpolitische Sprecherin der Fraktion, Marianne König. Es gebe Alternativen zu Massentierhaltung und Turbomast – allerdings mangele es der Geflügelwirtschaft am Willen, diese umzusetzen. Verbraucherinnen und Verbrauchern orientierten sich im Gegensatz zu den Geflügelzüchtern zunehmend am Wohl der Tiere und wünschten sich eindeutige Aufzucht- und Schlachtbedingungen. Äußerst bedenklich sei auch der Plan der Firma Wiesenhof, den Schlachthof Wietzen im Kreis Nienburg auszubauen.

König kritisierte außerdem die Privilegierung des Verbands der Niedersächsischen Geflügelwirtschaft. „Wer Profitinteresse vor die Gesundheit von Mensch und Tier stellt, handelt nicht im Dienst der Allgemeinheit und hat das Prädikat Gemeinnützigkeit nicht verdient“, so König. Der Verband zeichne sich vor allem dadurch aus, der Agrarindustrialisierung Vorschub zu leisten. Mit der Gemeinnützigkeit verbundene Vorteile im Steuerrecht seien damit nur schwer zu rechtfertigen.


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