Perli: "Umstellung auf Bachelor und Master führte zu "verlorender Generation von Studierenden"


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Die Linke im Landtag kritisiert, die Umstellung von Diplom- und Magisterstudiengängen auf Bachelor und Master habe zu einer „verlorenen Generation von Studierenden" geführt.


Anlass für diese Kritik ist die jüngste Studie der Hochschulforscher vom HIS zum Studienabbruch. Victor Perli, der aus Wolfenbüttel stammende hochschulpolitische Sprecher der Fraktion, sagte: „Die Ergebnisse sind eindeutig: An Universitäten und Fachhochschulen stieg die Abbrecherquote bei Einführung der neuen Studiengänge steil an. Die ersten Studierenden waren die Leidtragenden.“ Neben dem Umstellungsprozess sei noch die Einführung von Studiengebühren hinzugekommen. Im Ergebnis lag die Abbrecherquote in den Bachelorstudiengängen an Universitäten bei 35 Prozent. Seit der Erhebung vor vier Jahren ist der Anteil der Studienabbrecher in Diplomstudiengängen damit um 20 Prozent gestiegen.

An Fachhochschulen verlief die Entwicklung ähnlich; da die Umstellung dort jedoch früher begann, sind inzwischen wieder rückläufige Abbruchzahlen zu verzeichnen. Die „Kinderkrankheiten“ scheinen ausgestanden, vermuten die HIS-Forscher. „Dennoch ist die Gesamtquote an Studienabbrecher mit 28 Prozent im Bachelor auch dort viel zu hoch“, so Perli. Dafür sei der immense Leistungs- und Prüfungsdruck mitverantwortlich. „Das Studium ist vollgepfropft mit Klausuren und Tests, und vom ersten Tag an ist klar, dass die Masterplätze nicht für alle reichen werden. Der Konkurrenzkampf unter den Studierenden wird gefördert – nicht das Miteinander.“

Perli forderte einen Ausbau von Beratungs- und Unterstützungsleistungen; auch die soziale Absicherung müsse besser werden: Zwei Drittel der Studierenden müssten während ihres Studiums arbeiten. Diese Doppelbelastung beeinträchtige die Qualität. „Die Landesregierung hat der bei ersten Bachelor-/Mastergeneration versagt. Jetzt muss sie den Hebel umlegen, um die Abbruchquoten unter zehn Prozent zu bekommen“, forderte Perli. „Das klappt nicht mit mehr Repression und mit noch höheren Gebühren, sondern nur mit Förderangeboten, einem sicheren BAföG und einem gebührenfreien Studium.“


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