Die Mahnwachen der WAAG: Warum sie immer weiter kämpfen

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| Foto: Anke Donner)



Wolfenbüttel. Im April 2010 bildete sich die Wolfenbütteler Atom Ausstiegs Gruppe, kurz WAAG. Kurz zuvor haben sich die heutigen Mitglieder bei der Teilnahme an der Menschenkette zwischen den Atomkraftwerken Krümmel und Brunsbüttel kennengelernt.

Am 13. März 2011, zwei Tage nach der Nuklearkatastrophe von Fukushima, fand die erste Mahnwache in Wolfenbüttel statt. Seither kämpft die Bürgerinitiativen BASA (BürgerAktionSichereAsse) und die WAAG (Wolfenbütteler Atom Ausstiegs Gruppe) gemeinsam gegen die Atomkraft und den Atommüll in der Asse.

Ihr Hauptziel damals: Für den Atomausstieg Deutschlands einzustehen, zu kämpfen und über Alternativen zu Atomstrom zu informieren. Dafür versammelte sich die Gruppe jeden ersten Montag im Monat vor dem Bankhaus Seeliger. Im Jahr 2011 beschloss die Bundesregierung den Atomausstieg bis zum Jahr 2022. Bis dahin sollen alle zwölf Kernkraftwerke in Deutschland abgeschaltet sein. Die Mission der WAAG war also eigentlich erfüllt. Und doch treffen sie sich weiterhin immer wieder am ersten Montag im Monat zu ihrer Mahnwache. Doch was ist nun ihr Ziel?

Kein Protest, sondern Information


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Ihren Widerstand gegen Atomkraft haben sie sich auf die Fahne geschrieben. Foto: Anke Donner)



Gestern um 18 Uhr versammelten sich die Mitglieder der WAAG und BASA wieder in der Fußgängerzone. WolfenbüttelHeute.de fragte nach, welche Ziele sich die Gruppe für das neue Jahr gesetzt hat. Hierzu sagen Eleonore Bischoff von der WAAG und Heiko Judith vom Asse II-Koordinationskreis: „Unsere Aufgabe ist es, die Bürger zu informieren und aufzuklären. Wir wollen die Bevölkerung erreichen und darüber informieren, was in den Asse II-Koordinationskreisen und in der Begleitgruppe gesprochen wird. Das ist uns in der Vergangenheit gut gelungen. Es nehmen immer mehr Menschen an der Mahnwache teil. Und wir möchten natürlich die Stellungen der Bürger dazu hören. Das heißt, wir tragen die Informationen aus den Gesprächen, Ausschüssen und Treffen zu den Bürgern und umgekehrt“, erklärt Heiko Judith.


„Außerdem fordern wir mehr Transparenz im Umgang mit der Rückholung des Atommülls aus der Asse. Wir wollen, dass das, was in den Ausschüssen und dem BfS besprochen und beschlossen wird, auch bis zu den Bürgern vordringt und nicht hinter verschlossenen Türen besprochen wird. Wir wollen, dass das BfS (Bundesamt für Strahlenschutz) die Rückholung des Atommülls aus der Asse zur Chefsache erklärt. Und wir wollen sichtbare Ergebnisse. Erzählt wird immer viel. Die Menschen wollen aber sehen, dass etwas passiert. Wir wollen und werden die Rückholung vorantreiben und dem BfS soll klar sein, dass wir an der Sache dran bleiben, das ist unserer oberstes Ziel“, sagt Eleonore Bischoff. "Wir möchten außerdem, dass die Bürger wissen, dass wir hier nicht demonstrieren, sondern aufklären", schließt sie.

Im Mittelpunkt der gestrigen Mahnwache stand die Pressekonferenz des Asse II-Koordinationskreises, einiger Bürgerinitiativen, Gruppen und Einzelpersonen am Montag in Hannover. Hauptthema des Treffens in Hannover war die Meinung der Gruppen zur Flutung der Asse unter dem Leitsatz "Räumung des Atommüll-Lagers Asse II: „Beschleunigen statt bremsen!“ und zum aktuellen Sachstand zu informieren.

Der Asse II-Koordinationskreis hat dort anhand verschiedener aktueller Beispiele verdeutlicht, wo in der letzten Zeit gebremst wurde und durch welche Maßnahmen eine Beschleunigung der Rückholung möglich ist. Den Vortrag in Hannover hielt Andreas Riekeberg vom Asse II-Koordinationskreis und ist hier in voller Länge nachzulesen.


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