Landkreis. Drei Tage lang hat die Jury unter Leitung von Landrätin Christiana Steinbrügge die elf teilnehmenden Ortschaften bereist (WolfenbüttelHeute.de berichtete). Im Anschluss fiel am Donnerstagnachmittag die Entscheidung für den Kreiswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“: Die Siegerdörfer des Jahres 2014 heißen Volzum in der Samtgemeinde Sickte und Barnstorf in der Samtgemeinde Schöppenstedt.
Die Kommission orientierte sich bei ihrer Entscheidung an den Bewertungskriterien für den Landes- und Bundeswettbewerb und vergab Punkte. Dabei erreichten das 400-Einwohnerdorf Volzum und das 260-Einwohnerdorf Barnstorf die ersten Plätze. Ausschlaggebend für die Entscheidung waren unter anderem ein hohes Maß an gemeinsamer Vorbereitung und Beteiligung am Gemeinschaftsleben. „Wir haben damit die beiden Dörfer prämiert, die ihre Zukunft mit einer besonders aktiven Dorfgemeinschaft selbst in die Hand nehmen“, darin ist sich die Bewertungskommission einig.
Die übrigen Teilnehmerdörfer wurden in vier Gruppen zusammengefasst und liegen in diesen Gruppen dicht beieinander. In Gruppe 1 finden sich die beiden Siegerdörfer, zur Gruppe 2 gehören Seinstedt und Hordorf und in Gruppe 3 finden sich Apelnstedt, Evessen, Lucklum und Mönchevahlberg. Zur Gruppe 4 gehören Groß Dahlum und Warle. Ein Sonderpreis geht an das Dorf Neuerkerode für die umfassenden Ansätze und Aktivitäten für eine inklusive Dorfgemeinschaft sowie die intensive Beschäftigung mit den Entwicklungsthemen des Wettbewerbs.
Volzum, Barnstorf und Seinstedt haben nunmehr die Chance, am Bezirksentscheid für den Landeswettbewerb 2015 teilnehmen. Für alle teilnehmenden Dörfer hat die Bewertungskommission eine gestaffelte Prämierung vorschlagen. Insgesamt stehen Mittel in Höhe von 9500 Euro zur Verfügung.
„Ich bin hoch beeindruckt von den Dörfern, die sich im Wettbewerb gestellt haben“, fasste Landrätin Christiana Steinbrügge ihre Eindrücke im Anschluss an die Bereisung zusammen. „Es gibt vielfältige Ansätze, die Bürgerinnen und Bürger in die Zukunftsgestaltung der Dörfer mit ein zu beziehen. Bürgerinnen und Bürger machen sich Gedanken über die Entwicklung ihrer Dörfer. Sie bringen ihre Ideen, Talente und Fähigkeiten mit ein. Sie gestalten ihre Lebensverhältnisse ganz konkret vor Ort mit und machen die Erfahrung, dass sie etwas bewirken können.“
Dörfer mit Zukunft – ländlicher Raum mit Perspektiven
Es entstehe eine neue Bewegung für Partizipation und Beteiligung, für eine demokratische Kultur der Einmischung und des Mitgestaltens, so Steinbrügge. „Dörfer als Modelle für die Mitmachgesellschaft. Hier entsteht regionale Identität von unten.“ Dieses positive Selbstbild der Dörfer trägt zur positiven Entwicklung unserer Region bei, ist sich die Landrätin sicher. „Die aktuelle Regionsdebatte übersieht die Potenziale ländlicher Räume, ihre Talente und ihre Wandlungsfähigkeit.“