Wolfenbüttel. Die Stadt richtet eine permanente Kundenfrequenzmessung für die Fußgängerzone ein. Darüber hat die Verwaltung den Ausschuss für Wirtschaft und Finanzen in seiner letzten Sitzung informiert. Man verspricht sich davon wichtige Informationen, die man unter anderem dafür nutzen will, die City noch attraktiver zu machen.
Die Stadt Wolfenbüttel betreibe vielfältige Maßnahmen zur Förderung und Attraktivitätssteigerung der Innenstadt. Dazu gehörten bauliche Maßnahmen ebenso wie Verschönerungen, Veranstaltungen und weitere Förderungen im Rahmen der Einzelhandelsentwicklung. Um zukünftig eine bessere Evaluierung zu ermöglichen, sollen die Frequenzzahlen der Besucherinnen und Besucher in der Fußgängerzone an den vier Standorten Krambuden auf Höhe Optiker "Hanssen by Herr Lutz", Lange Herzogstraße auf Höhe "Nordsee", Lange Herzogstraße auf Höhe "Unik" und Lange Herzogstraße auf Höhe "Colimex" gemessen werden.
Keine gesundheitliche und datenschutzrechtliche Bedenken
Die Messungen erfolgen senkrecht von oben mittels spezieller Lasertechnik mit 98 Prozent Genauigkeit. Die Technik sei nicht schädlich - auch nicht beim Blick nach oben aus der Fußgängerzone. Es würden keinerlei datenschutzrelevante Merkmale ermittelt. Die Messpunkte unterscheiden die Laufrichtungen. So ließen sich in der Folge im Abgleich der vier Standorte sowohl Aussagen zu den Frequenzen der jeweiligen Geschäftslagen ebenso tätigen wie auch über die Ein- und Austrittsbereiche der Passanten in die Fußgängerzone.
Anwendungsbeispiele, wie man die künftig vorliegenden Daten nutzen kann, gibt es viele. Der Wochenmarkt etwa findet derzeit mittwochs und samstags auf dem Schlossplatz statt. Mittels der Frequenzmessung könnte zukünftig ermittelt werden, ob die Passanteneintritte an der ersten Messstelle „Krambuden“ an diesen Tagen aus Richtung Schlossplatz kommend höher sind als an den anderen Wochentagen. Unternehmen, die sich in Wolfenbüttel ansiedeln möchten, kann bei der Suche nach dem geeigneten Standort in der Fußgängerzone geholfen werden. Zukünftig lässt sich nämlich die monatliche Mietsumme in ein Verhältnis zur Kundenfrequenz setzen. Für die Stadt als Veranstalter von Stadtfesten hat es zudem einen weiteren Nutzen. Die Besucherzahlen, die für die GEMA-Abrechnung nötig sind, lassen sich durch die Frequenzzählung besser einschätzen.
Probezeitraum von fünf Jahren
Die Frequenzmessungen werden zum Beispiel in Braunschweig bereits seit einigen Jahren erfolgreich eingesetzt und kontinuierlich um weitere Standorte ausgebaut. Für Wolfenbüttel soll der Start mit den vier genannten Messstellen über einen ersten Probezeitraum von fünf Jahren erfolgen. Die Ausschreibung und die Vergabe seien bereits erfolgt. Die Einrichtung und Inbetriebnahme ist für den Herbst geplant. Die Technik werde nicht gekauft, sondern gemietet. Die dafür notwendigen Haushaltsmittel stünden im Rahmen der Geschäfte der laufenden Verwaltung im Haushalt der Einzelhandelsentwicklung zur Verfügung.
mehr News aus Wolfenbüttel