Wolfenbüttel. Das Laub fällt und die Mitarbeiter des Grünflächenamtes sind derzeit fleißig dabei, das herabfallende Laub im Stadtgebiet zu beseitigen. Wie bereits im letzten Jahr, soll auch dieses Jahr nicht das ganze Laub auf allen Flächen entfernt werden. Und dafür gibt es einen guten Grund, wie die Stadt Wolfenbüttel in einer Pressemitteilung erläutert.
Denn das Laub bietet Kleinstlebewesen im Winter eine Nahrungsgrundlage und einen Rückzugsort. Beim Zersetzungsprozess werden auch wichtige Nährstoffe freigesetzt. Im Stadtgebiet werden die Laubhaufen systematisch bis ins Frühjahr liegen gelassen. Gerade der auf der Roten Liste bedrohter Tierarten stehende Igel profitiert von dem nicht entfernten Laub.
Natürlich können die Laubhaufen nur an bestimmten Stellen liegen bleiben. Straßen- und Wegeräume sind hiervon aufgrund der Verkehrssicherheit ausgeschlossen. In diesem Jahr werden Laubhaufen unter anderem an folgenden Standorten belassen: Friedrich-Wilhelm-Park, Seeliger Park, auf den Gelände von verschiedenen Spielplätzen und Schulen, Grünverbindungen und Wallanlagen.
Ein vermeintlich vergessener Laubhaufen liegt an diesen Stellen also ganz bewusst. Rasenflächen die mit einer sehr dicken Laubschickt bedeckt sind, werden nach und nach vom Laub befreit. Der darunter befindliche Rasen würde sonst absterben.
Das passiert mit Blühwiesen
Auch die über die Jahre angelegten Blühwiesen werden über den Winter stellenweise erhalten bleiben. Dort wo es möglich ist und große Areale vorhanden sind, werden die Wiesen nicht abgemäht. Betroffen sind zum Beispiel Bereiche der Alten Bahntrasse und der Grünzug Im kleinen Feld (Fümmelse), Grünzug Am Rittergut (Wendessen), Grünzug Linden Nord (Linden) und Teile des Waldenburger Parks (Wolfenbüttel). In den alten Pflanzenteilen und im geschützten Boden überwintern ebenfalls zahlreiche Insekten und Spinnen.
Dazu werden die vertrockneten Blüten, Blätter und Stängel genutzt. Auch hält die Pflanzendecke den Boden warm und sorgt so für einen Unterschlupf für Kleinsäuger und Vögel. Die Samen der Pflanzen stellen zudem eine wichtige Nahrungsquelle dar.
Das Verbleiben des Laubes und der Blühwiesen fördert die Biodiversitätsstrategie der Stadt und unterstützt aktiv den Erhalt und die Neuansiedlung von Flora und Fauna.
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