Wolfenbüttel. Seit dem gestrigen Donnerstag läuft das Weinfest auf dem Stadtmarkt. Doch die Weinstände auf dem diesjährigen Weinfest sorgen nicht nur für volle Gläser, sondern im Netz auch für reichlich Gesprächsstoff – vor allem wegen der Preise. Während manche Besucher entspannt mit einem Glas Riesling in der Hand das Bühnenprogramm genießen, fragen sich andere: „Ist da Gold drin?“
Die Meinungen zur Preisgestaltung für ein Glas Wein, teils bis zu 8,50 Euro für 0,2 Liter, gehen weit auseinander. Viele Gäste zeigen Verständnis: „Wenn es wirklich hochwertige Weine sind, ist das vollkommen ok“, meint ein Besucher. Ein anderer betont: „Wein kommt nicht umsonst hierher – Personal und Unterbringung kosten eben.“
Ist da Gold drinne?
Andere sehen das kritischer. Sie vergleichen die Preise mit dem Einzelhandel: „Bei Barrique bekomme ich für das Doppelte eine ganze Flasche!“ oder weisen auf günstigere Alternativen hin: „Ich bestelle mir den Lieblingswein lieber online.“
In sozialen Medien und Kommentarspalten finden sich aber auch deutliche Worte: „Wucherpreise“, "Bei den Preisen können die ihren Traubensaft selber saufen" oder gar: „Wer das bezahlt, ist selber schuld" und "Ist da Gold drinne? Die haben doch nicht mehr alle, dann wundern die sich, wenn keiner mehr kommt."
Trotz der Debatte zeigen viele Besucher Gelassenheit und betonen den kulturellen Wert der Veranstaltung. „Ich freue mich, dass in Wolfenbüttel überhaupt etwas los ist – wer sparen will, kann ja immer noch zum Supermarkt-Wein im Tetrapak greifen“, heißt es weiter.
Der Besucher kann selber entscheiden
Ganz so drastisch drückt es die Stadt zwar nicht aus, aber auch Stadtsprecher Thorsten Raedlein betont, dass es am Ende der Besucher selber entscheiden kann, ob er die geforderten Preise zahlt. Einfluss habe zumindest die Stadt auf die Preise der Standbetreiber nicht. Bewerten, ob die Preise zu hoch sind, wolle man nicht. Wer jedoch nicht gewillt ist, die Weinpreise zu zahlen, der könne auch auf Alternativen zurückgreifen oder einfach nur das Rahmenprogramm genießen. Am Eröffnungstag hätten jedenfalls viele Besucher das vielfältige Angebot auf dem Stadtmarkt genutzt, betont Raedlein.