Wolfenbüttel/Scharbeutz. Die 16-jährige Wolfenbüttelerin Wiebke Seifart ist seit in der DLRG Wolfenbüttel als Rettungsschwimmerin, Sanitäterin und in der Jugendarbeit aktiv. Im Ostseebad Scharbeutz nahm Wiebke zum ersten Mal an den IRB Europameisterschaften im Brandungsretten mit Schlauchbooten teil.
Das Konzept dieses Rettungsmittels stammt ursprünglich aus England, weiterentwickelt in Australien, und ist weltweiter Standard in der Wasserrettung. Eine Rettung mit herkömmlichen Rettungsbooten ist in starker Brandung nicht möglich. Deswegen werden unter anderem an deutschen Stränden verstärkt kleinere, wendigere Brandungsrettungsboote eingesetzt.
Im Laufe der letzten Jahrzehnte hat sich daraus ein Sport entwickelt, bei dem sich die besten Rettungsschwimmer z.B. im Rahmen der Europameisterschaften messen können. Zu den besten Teams gehört der mehrfache deutsche Meister aus Rheurdt am Niederrhein. Praktisch ist dieses Team der Nationalkader dieser Sportart. Wiebke Seifart wurde aufgrund glänzender, sportlicher Leistungen und ihrer Teamfähigkeit ins Team berufen.
„Rettung“ der Patientin unter sportlichen Bedingungen bei voller Fahrt. Foto: Daniel-André Reinelt (DLRG))
An den Europameisterschaften nahmen insgesamt 40 Teams aus ganz Europa, (u.a. England, Polen, Dänemark, Holland, Belgien, Lettland und Deutschland) teil. Insgesamt gewannen die Rettungsschwimmer aus Rheurdt mit zwei Herren-Teams fünf von sechs Goldmedaillen und zwei bronzene Medaillen in der Herrenwertung. Dazu gewannen sie in der Gesamtwertung Herren eine Gold- und eine Silbermedaille. Außerdem erreichte das Team in der Vereinswertung den ersten Platz und sicherte sich dadurch eine weitere Goldmedaille. An drei Goldmedaillen und an zwei Bronzemedaillen war die Wolfenbütteler Rettungsschwimmerin beteiligt.
Gesamtsieger der Herren aus Rheurdt mit Wiebke Seifart als Patientin. Foto: Daniel-André Reinelt
Der Wettkampf besteht aus drei „Rettungen“, die absolviert werden müssen. Dabei starten die Teams im direkten Stechen zueinander. Bei der ersten Disziplin muss ein Duo, bestehend aus Bootsführer und Rettungsschwimmer, so schnell wie möglich eine zu rettende Person aufnehmen und zum Strand bringen. Die zweite Aufgabe ist ähnlich wie die erste, allerdings müssen dabei zwei zu rettende Personen nacheinander an Land gebracht werden. Bei der dritten Aufgabe ist mehr sportlicher Einsatz gefragt. Bei der „Tube“-Rettung verlässt der Rettungsschwimmer das Boot mit einem Rettungsmittel und muss die zu rettende Person mit schwimmerischen Engagement zum Boot transportieren. Im Anschluss wird die gerettete Person zum Strand gebracht.
Den nächsten großen Wettkampf hat Wiebke im Visier: 2018 finden in Australien die Weltmeisterschaften im Rettungsschwimmen statt. Hier möchte sie wieder erfolgreich teilnehmen.
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