Wolfenbüttel. Bereits 2016 entschied die Stadt, dass die Drei-Linden-Brücke abgerissen werden soll. Grund zur Sorge besteht seitdem bei Wassersportlern. Sie fürchten, dass sie dort während der Bauphase nicht mit ihren Kanus paddeln können. Die Verwaltung erklärte während der Bauausschusssitzung am heutigen Dienstag, dass eine Durchfahrt so lange wie möglich realisiert werden soll.
Die Ausführung der Neubau-Arbeiten ist für den Zeitraum Frühjahr bis November 2018 vorgesehen, direkt im Anschluss sind die Abbrucharbeiten der Altbrücke durchzuführen. Die Bauarbeiten in diesem Zeitraum seien gerade für die Wassersportler unvorteilhaft, betonte Ulrike Krause (Die Grünen). Mit einem Änderungsantrag setzte sich ihre Partei dafür ein, dass die Durchfahrtsmöglichkeit während der Bauphase weiterhin bestehen bleiben sollte - für den privaten und gewerblichen Verkehr. Sollte eine Sperrung der Durchfahrt beschlossen werden, würde dies zudem dem kürzlich beschlossenen Kulturentwicklungskonzept 2020 widersprechen, in dem die Stadt thematisiert, inwiefern das Wasser der Oker im Rahmen des Wassertourismus mehr genutzt werden kann. Daher der Vorschlag der Grünen: Die Baustelle soll so gesichert werden, dass eine Durchfahrt weiterhin möglich sein soll.
Durchfahrtsmöglichkeit nur für Kanus
„Wir haben uns Gedanken gemacht, was man für den Bootsverkehr machen kann", hieß es in der Bauausschusssitzung seitens der Verwaltung. Dabei wurde unter anderem die Möglichkeit diskutiert, Anlegestellen für Wassersportler zu errichten, wo die Kanus anschließend über einen Fußweg transportiert und an einer anderen Stelle wieder ins Wasser gelassen werden kann. Der Weg vom Ausstiegs- zum Wiedereinstiegspunkt sei jedoch so weit, dass eine weitere Betrachtung dieser Möglichkeit für die Verwaltung nicht in Betracht gezogen wurde. Daher entschied sich die Stadt dafür, ein entsprechendes Schutzgerüst aufbauen zu wollen, um eine Durchfahrt für Kanus weiterhin zu ermöglichen. Das Passieren von Booten sei indes nicht mehr möglich. Dies sei jedoch bereits mit dem „OkerPirat" in Wolfenbüttel kommuniziert worden, so die Verwaltung. Stadtbaurat Ivica Lukanic verspricht: „Wir versuchen mit allen verfügbaren Mitteln eine weitere Durchfahrt zu ermöglichen". Dass dies über den gesamten Bauzeitraum so erfolgen kann, sei aber nicht möglich, ergänzte Lukanic abschließend.
Der Entwurfsplan zur neuen Drei-Linden-Brücke. Entwurf: Stadt Wolfenbüttel Foto:
Neuer Standort soll Vorteile bringen
Die Parteien stimmten mit lediglich einer Stimmenenthaltung für den Änderungsantrag der Grünen. Zuvor stimmten sie bereits geschlossen für eine Budgeterhöhung und Planungsänderungen, die sich erst kürzlich ergeben haben.Das Gesamtbudget für den Ersatzneubau der Okerbrücke soll demnach von 860.000 auf 1.150.000 Euro erhöht werden. In wesentlicher Abweichung vom Vorschlag aus dem letzten Jahr soll das Stahlbetonbauwerk um rund 7,30 Meter südlich der Altbrücke platziert werden. Dadurch wird ermöglicht, die Altbrücke für die Zeit des Neubaus bestehen zu lassen und somit den Geh- und Fahrradverkehr weiter aufrechtzuerhalten. Als weiterer Vorteil der Brückenneuplatzierung ergebe sich die Führung des die Oker begleitenden Weges im Südwestbereich: Dieser müsse nun nicht mehr unterführt werden. Ansonsten wäre durch die verringerte Brücken-Längsneigung keine ausreichende Durchfahrtshöhe für Unterhaltungsfahrzeuge gegeben.
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