Drogen auf der Spur - Großangelegte Polizeikontrolle

von


Bei den heutigen Kontrollen lag der Schwerpunkt auf Betäubungsmittelkonsum. Aber auch andere Verstöße wurden durch die eingesetzten Beamte konsequent geahndet. Foto/Podcast: Marvin König
Bei den heutigen Kontrollen lag der Schwerpunkt auf Betäubungsmittelkonsum. Aber auch andere Verstöße wurden durch die eingesetzten Beamte konsequent geahndet. Foto/Podcast: Marvin König

Wolfenbüttel. Die Drogenkontrollgruppe der Polizeiinspektion Salzgitter/Peine/Wolfenbüttel führt seit 13 Uhr am Montagnachmittag auf dem Gelände eines alten Autohauses am Neuen Weg Verkehrskontrollen durch. Im Fokus steht insbesondere das Fahren unter Betäubungsmitteleinfluss - aber auch das Handy am Steuer, nicht angelegte Sicherheitsgurte und die Ladungssicherung von Transportern sind im Visier der Ermittlung.


Stand 15 Uhr konnten die Polizisten unter 30 kontrollierten Fahrzeugen bereits drei Fahrer aus dem Verkehr ziehen, die unter dem Einfluss von Drogen standen. Bei zweien wurde Cannabis festgestellt, bei einem Kokain. Erfahrungsgemäß werden am Wochenende die meisten Drogen konsumiert. Die Kontrolle an einem Montag durchzuführen ist daher naheliegend, wie Polizeisprecher Frank Oppermann erläutert: "Viele Fahrer unterschätzen die Gefahr, die der Konsum von Betäubungsmitteln mit sich bringt. Wenn man am Wochenende Alkohol trinkt, ist man am nächsten Tag wieder nüchtern und kann Auto fahren." Betäubungsmittel hingegen seien noch nach Tagen, teilweise nach Wochen im Blut nachweisbar und bauen sich wesentlich langsamer ab.

Frank Oppermann zur Aktion:

[audio mp3="https://regionalheute.de/wp-content/uploads/2019/10/jsuoowp.mp3"][/audio]

Erfahrung spielt eine große Rolle


Für die etwa 35 Polizisten unter der Leitung von Prüfstellenleiter Philipp Hohenstein hat sich der Parkplatzam Neuen Weg bewährt: "Viel Platz, viel Durchgangsverkehr. Daher ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass man hier etwas findet", so der Prüfstellenleiter. Pressesprecher Frank Oppermann und Hohenstein sprechen im Bezug auf Drogen von einem zunehmenden Problem. Unklar sei allerdings, ob das mit steigenden Fallzahlen zusammenhänge oder damit, dass die Kollegen umfassender geschult seien, und so bei Verkehrskontrollen eine höhere Trefferquote erzielen würden: "Bei solchen Kontrollen herrscht kein Schubladendenken mehr, wie es früher einmal war. Wir können sagen, dass sich Drogenfahrten durch alle Altersgruppen und alle Nationalitäten ziehen." Wer kontrolliert wird, entscheiden die Beamten aus dem Bauch heraus. Erfahrung spiele für den Erfolg dabei die größte Rolle.

Wie man Fahrer unter Drogen dingfest macht


Im Gegensatz zur üblichen Kontrolle von Führerschein, Fahrzeugpapieren, Warnweste und Verbandskasten kann man einem Fahrer den Konsum verbotener Substanzen natürlich nicht direkt ansehen. Die Polizisten nutzen verschiedene Methoden, um ihren Verdacht zu erhärten. Hierzu gehören vor allem die motorischen Tests. Zum Beispiel Augen schließen, Kopf in den Nacken legen und nach Gefühl 30 Sekunden abzählen oder ruhig auf einem Bein stehen. Fällt hierbei etwas Ungewöhnliches auf, kommt der Urin-Schnelltest zum Einsatz. Mit diesem können Rauschmittel wie Amphetamine, Kokain, Methamphetamin, THC und Opiate - zum Teil noch Wochen nach ihrem Konsum - nachgewiesen werden. Sollten Verdachtsmomente bestehen, dass sich eventuell sogar Drogen im Auto befinden, kommt ein ausgebildeter Spürhund aus Braunschweig zum Einsatz.

<a href= Ein Drogenspürhund kann illegale Substanzen und sogar Banknoten anhand ihres Geruchs erkennen. ">
Ein Drogenspürhund kann illegale Substanzen und sogar Banknoten anhand ihres Geruchs erkennen. Foto: Anke Donner



"Die Kontrollen werden immer wieder vorkommen, im Bereich der gesamten Polizeiinspektion", kündigt Oppermann abschließend an. Bei vielen Unfällen hätten Drogen und Alkohol am Steuer einen entscheidenden Einfluss. Eine Prävention durch Präsenz und Kontrollen sei daher unbedingt notwendig.

Aktualisiert - 19 Uhr:

Wie die Polizei zum Abschluss der Kontrolle bekannt gibt, wurden insgesamt vier Fahrer unter Drogeneinfluss von den Polizeibeamten aus dem Verkehr gezogen. In zwei Fällen wurde ein ausstehender Haftbefehl vollstreckt. Bei einem Fahrer wurde unsachgemäßes "Tuning" festgestellt. Der Fahrer bekam die Auflage, dies zu ändern und sein Fahrzeug erneut vorzuführen. Weiterhin geahndet wurde eine von der Polizei nicht näher bezifferte Anzahl von Verkehrsordnungswidrigkeiten.


mehr News aus Wolfenbüttel


Themen zu diesem Artikel


Kriminalität Polizei