Dürre in Ostafrika – DNK/LWB-Vorsitzender Friedrich ruft zu Spenden auf


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Angesichts der humanitären Katastrophe in Ostafrika hat der Vorsitzende des Deutschen Nationalkomitees des Lutherischen Weltbundes (DNK/LWB), Landesbischof Dr. Johannes Friedrich (München), die Bevölkerung in Deutschland um Spenden gebeten. „Der Lutherische Weltbund leitet bereits seit mehreren Jahren das Flüchtlingslager Dadaab in Kenia. Deswegen haben wir auch jetzt in der akuten Krise eine besondere Verantwortung für die Flüchtlinge, die wegen der Trockenheit dorthin fliehen“, erläuterte Landesbischof Friedrich, der auch Leitender Bischof der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) ist. Die Mittel des LWB seien begrenzt: „Ich bitte alle Menschen um ihr Gebet und ihre Spende“, so Friedrich weiter.

Geschätzte 8 Millionen Menschen sind in Somalia, Dschibuti, Äthiopien, Kenia und den angrenzenden Ländern von akutem Mangel an Nahrung und Wasser betroffen. Aus dem vom Bürgerkrieg geschüttelten Somalia fliehen besonders viele Menschen über die Grenze zu Kenia nach Dadaab. Für 90.000 Menschen war das Flüchtlingslager in den Neunzigern geplant. Mittlerweile hat sich die Zahl vervierfacht: Laut dem UN-Flüchtlingswerk (UNHCR) leben derzeit rund 360.000 Menschen in den drei Teillagern. Sie bilden damit das größte Flüchtlingscamp der Welt.

So suchen derzeit allein aus Somalia täglich ca. 1.300 Menschen in Dadaab Zuflucht, die oft tagelang unterwegs sind. „Alle Ankömmlinge sind hungrig und dehydriert, über ein Viertel von ihnen ist krankhaft unterernährt, viele haben kaum Kleidung und sind barfuß“, beschreibt Lennart Hernander, der Länderrepräsentant des LWB in Kenia, die Lage vor Ort. Der LWB, der das Lager im Auftrag des UNHCR leitet, versorgt sie, in Zusammenarbeit mit den anderen Hilfsorganisationen, mit Wasser, Nahrung, medizinischer Hilfe und dem Nötigsten zum Überleben. Allerdings sei die Lage bedrohlich, so Hernander, 40.000 Menschen lebten schon außerhalb der Lagergrenzen. Die Brunnen seien überlastet, sodass Wasser in Tankwagen in die Lager gebracht werden müsse.

„Diese Krise darf uns in Deutschland nicht kalt lassen!“, betonte der Vorsitzende des DNK/LWB und hob gleichzeitig auch die Bedeutung der langfristigen Unterstützung hervor: Neben den Flüchtlingslagern in Dadaab betreibt der LWB auf Nachhaltigkeit angelegte Entwicklungsprogramme in Äthiopien, Burundi, Dschibuti, Kenia, Uganda und dem Südsudan. Dort werden Menschen in die Lage versetzt ihren Lebensunterhalt selber zu sichern, z. B. durch Anbautechniken, die dem gewandelten Klima angepasst sind. Das Deutsche Nationalkomitee des Lutherischen Weltbundes (DNK/LWB) unterstützt die Weltdienstarbeit des LWB finanziell durch Spenden, Kollekten und Mittel der Mitgliedskirchen.


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