Ehemaliger Ermittler hilft Verbrechensopfern

von Jan Borner


Rainer Oelgeschläger, der neue Leiter der Außenstelle des Weißen Rings in Wolfenbüttel, seine Vorgängerin Sigrid Greiner und der Landesvorsitzende des Weißen Rings Rainer Bruckert. Fotos: Jan Borner
Rainer Oelgeschläger, der neue Leiter der Außenstelle des Weißen Rings in Wolfenbüttel, seine Vorgängerin Sigrid Greiner und der Landesvorsitzende des Weißen Rings Rainer Bruckert. Fotos: Jan Borner | Foto: Jan Borner



Wolfenbüttel. Für Opfer eines Verbrechens ist die Polizei oft der erste Ansprechpartner und Helfer. Wenn der letzte Polizeibeamte sich aber verabschiedet um seiner Arbeit nachzugehen, nämlich der Tätersuche, dann stehen die Opfer häufig alleine da. An dieser Stelle kommen die ehrenamtlichen Helfer des Weißen Rings ins Spiel. Sie unterstützen Opfer auf dem langen Weg, mit dem Verbrechen abzuschließen. Die Außenstelle des Weißen Rings in Wolfenbüttel hat jetzt eine neue Leitung bekommen - Rainer Oelgeschläger, ehemals Ermittler bei der Polizei, steht nach einem Verbrechen jetzt den Opfern zur Seite.

Landkreis Wolfenbüttel: 869 Verbrechensopfer im letzten Jahr


"Die Polizei bemüht sich, den Opfern in den ersten Stunden zur Seite zu stehen", erklärt Rainer Bruckert, ehemals Leitender Kriminaldirektor des Landeskriminalamts (LKA) Niedersachsen und Landesvorsitzender des Weißen Rings. Bei den Ermittlungen müssen die Beamten dann allerdings Täterorientiert arbeiten. Opfer, die Emotionen aufrufen, seien da eher eine Störung. Deswegen sei die Polizei sehr froh darüber, einen Partner wie den Weißen Ring zu haben, der sich so um die Opfer kümmern kann, wie es für die Polizei nicht möglich ist. Insgesamt 869 Opfer von Verbrechen habe es im letzten Jahr im Landkreis Wolfenbüttel gegeben. Für den Weißen Ring geht es darum, diesen Menschen bei der Verarbeitung des Verbrechens beizustehen, ihnen darzulegen, welche Rechte und Ansprüche sie haben, ihnen zuzuhören und Möglichkeiten aufzuzeigen, erklärte Sigrid Greiner, die die Außenstelle des Weißen Rings in Wolfenbüttel bislang geführt hat.

Von der Polizei zum Weißen Ring


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Rainer Oelgeschläger mit seinem Team im Weißen Ring: Sigrid Greiner, Martin Gehling und Hannelore Walpuski. Foto: Jan Borner



Ganze 20 Jahre hatte Sigrid Greiner die Leitung der Außenstelle inne. Aus gesundheitlichen Gründen fiel ihr die Arbeit in letzter Zeit allerdings immer schwerer. Sie bedankte sich deshalb ausdrücklich für die große Hilfe ihrer Mitarbeiter. Die Leitung wollte sie allerdings erst übergeben, sobald ein Nachfolger gefunden sei. Für dieses Engagement dankte ihr Rainer Bruckert mit Nachdruck. Der Nachfolger ist nun gefunden - Rainer Oelgeschläger. Der 65 Jährige stand 46 Jahre lang im Dienst der Polizei. Hier war er zunächst Ermittler und betreute später Polizeibeamte während und nach ihren Auslandseinsätzen. Mit dem ehemaligen Polizisten wird also ein erfahrener Zuhörer die Außenstelle des Weißen Rings in Wolfenbüttel übernehmen, jemand der viel Erfahrung hat im Umgang mit Opfern und traumatisierten Personen.

Große Fußstapfen


"Ich weiß, dass ich in große Fußstapfen trete", sagte Rainer Oelgeschläger mit Blick auf seine Vorgängerin Sigrid Greiner. "Das wird eine große Herausforderung." Sein Team in Wolfenbüttel bestehe allerdings aus erfahrenen Mitarbeiten, auf die er sich verlassen könne. Dennoch brauche der Weiße Ring auch hier vor Ort noch dringend neue Unterstützung und zwar nicht nur im Bereich der Opferbetreuung, sondern auch für Aufgaben, wie Öffentlichkeitsarbeit oder die Gestaltung eines Webauftritts. Vor allem junger Nachwuchs sei gerne Willkommen.


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