Wolfenbüttel. Bürgermeister a.D. Thomas Pink wurde für die Ehrenbürgerwürde der Stadt Wolfenbüttel vorgeschlagen (regionalHeute.de berichtete). Die Stadtverwaltung empfiehlt der Politik, seinen Namen auf eine Potenzialliste zu setzen. Doch Pink reagiert empört und lehnt ab.
Die Nachricht, dass er für die Ehrenbürgerwürde seiner Stadt vorgeschlagen wurde, erreicht den Bürgermeister a.D. in Form unserer Berichterstattung völlig unvorbereitet im Urlaub. Ein unwürdiger Stil, den er gegenüber der Stadtverwaltung jetzt scharf kritisiert. Das angedachte Verfahren sei der Würde einer solchen Ehrung völlig unangemessen, schreibt Pink in einer Stellungnahme an regionalHeute.de, die wir im Folgenden unkommentiert und ungekürzt veröffentlichen.
Stellungnahme von Thomas Pink
Ich danke den Vorschlagenden und fühle mich sehr geehrt. Allerdings werde ich einen Beschluss zur Verleihung der Ehrenbürgerschaft der Stadt Wolfenbüttel ablehnen!
Die Gründe hierfür: Es war mir eine große Ehre und Freude, zehn Jahre als ehrenamtlicher Ratsherr und 15 Jahre als hauptamtlicher Bürgermeister für meine Geburts- und Heimatstadt zu arbeiten! In diese Zeit fiel in den Jahren 2015 und folgende die Bewältigung der Flüchtlingssituation! Einer Situation, vor der alle Kommunen in Deutschland standen! Sicherlich hatte ich als Bürgermeister eine besondere Rolle und Verantwortung, aber ohne all die engagierten ehrenamtlichen und hauptamtlichen Helfer und Mitarbeiter hätten wir diese Aufgabe nicht bewältigen können! Dank gilt auch allen beteiligten Behörden, u.a. dem Landkreis oder der Polizei! Diese Menschen waren die stillen und oft unbekannten Helden, und denen gebührt die Ehre! Krisenbewältigung wie diese gehört zu den Aufgaben eines Hauptverwaltungsbeamten, sodass eine besondere Ehrung an dieser Stelle, aus meiner Sicht, entfällt!
Abschließend seien mir Hinweise zum gewählten Verfahren erlaubt! Wie kann es eigentlich sein, dass öffentlich über Personen diskutiert wird, die für eine Ehrung in Frage kommen, ohne, dass man mit den Betroffenen vorher spricht bzw. sie informiert! Sowohl meine Telefonnummern als auch meine Mailadresse sind den Führungskräften im Rathaus bekannt! Informiert hat mich keiner! Die jetzt so erfolgte Bekanntgabe von Namen und ein hier dargestelltes Verfahren erinnert einen schon an ein „neudeutsch“ geplantes Battle, wer ist der Geeignete für eine Ehrung und wer nicht und ist der Würde einer Ehrung völlig unangemessen! Oder nahm man etwa billigend in Kauf, dass nun erst einmal heftige Diskussionen in den sogenannten Sozialen Netzwerken über Menschen stattfinden? Dessen ungeachtet bleibt ein fader Beigeschmack! Im März hatte ich ein gemeinsames Mittagessen mit Herrn Ersten Stadtrat Drahn und wir unterhielten uns, kaum zu glauben, über die Ehrungsrituale im Allgemeinen und im Besonderen bei der Stadt und ich habe ihn explizit darüber informiert, dass ich derartigen Ehrenverleihungen, was meine Person anbelangt, sehr ablehnend gegenüberstehe!