Ein Dorf sammelt 5.000 Euro für kranken Jungen

Hermann Plotz leidet unter Lähmungserscheinungen. Nun soll eine Operation im Ausland helfen.

Die Familie Plotz (Mitte) mit Gundel Hentschke (re.) und Vertreterinnen der evangelischen Frauenhilfe Bornum.
Die Familie Plotz (Mitte) mit Gundel Hentschke (re.) und Vertreterinnen der evangelischen Frauenhilfe Bornum. | Foto: Peter G. Matzuga

Oderwald. Der Adventsbasar der evangelischen Frauenhilfe Bornum war ein voller Erfolg. Und zusätzlich haben viele Firmen, Mitbürger, Freunde, Vereine, und viele, die nicht genannt werden möchten, für den jungen Hermann Plotz gesammelt und gespendet. Wie die Frauenhilfe Bornum in einer Pressemitteilung berichtet, leidet dieser an einer spastischen Diparese - das ist eine teilweise Lähmung mehrere Gliedmaßen.



Gundel Hentschke von der ev. Frauenhilfe sagt: „Dann hat sich die Mühe und Zeit, die wir Frauen gebastelt und gewerkelt haben voll und ganz gelohnt.“ Beim Adventsbasar wurden über 800 Lose für eine Tombola verkauft. Diese waren so schnell vergriffen, dass später eintreffende Gäste keine mehr erhielten, weil sie alle verkauft waren. Und für diesen guten Zweck würden sie es immer wieder machen. Die Frauenhilfe hat mit ihren Erlösen in den letzten Jahren schon Delphintherapien, Hospize, Krebskranke, Kinder in fernen Ländern und weitere gute Zwecke unterstützt.

Besuch in Bornum


Jetzt kam Hermann Plotz mit seinen Eltern Christoph und Sonja persönlich nach Bornum, weil sie von der ev. Frauenhilfe eingeladen wurden. Die Eltern berichteten detailliert von der Erkrankung. Von den ersten Auffälligkeiten, der Historie, der Entwicklung des Krankheitsverlaufs und die potenziellen Optionen, die es jetzt gebe. Der siebenjährige Hermann Plotz leidet an einer spastischen Diparese, von der beide Gehirnhälften betroffen sind. Diese neurologische Störung wirkt sich bei im überwiegend am und im linken Bein aus.

Im November letzten Jahres gab es ein Gespräch mit Dr. Igor Nazarov am Wolfsburger Klinikum. Dieser ist Spezialist auf dem Gebiet Myofaszioitomie. Das Gespräch sei sehr zielführend gewesen und habe wieder positive Gedanken in der Weihnachtszeit aufkommen lassen. Eine potenzielle Operation könne im Frühjahr in Barcelona erfolgen und die Hoffnung einer Verbesserung wachse mit dieser OP. Durch die umfangreiche Berichterstattung hätten auch Ärzte aus München von der Geschichte von Hermann erfahren. Auch hier werden die Eltern das Angebot wahrnehmen und mit Hermann nach München fahren. Eine zweite Meinung könne nicht schaden.

Viel Geld wird benötigt


Auch die Spendenbereitschaft möchte Sonja Plotz hervorheben. Dass diese so groß und zahlreich ist, hätte sie nie erwartet. Denn eines ist auch klar: So eine Behandlung und Operation, sowie Nachbehandlungen, Hilfsmittel, usw. kosten mehrere tausend Euros (wenn nicht sogar im fünfstelligen Bereich), und ein Ende sei nicht abzusehen. Und von der Krankenkasse sei nichts zu erwarten. Man werde immer spezielle Sachen, Geräte und Hilfsmittel für Hermann benötigen, das werde nicht aufhören. „Aber wir werden immer alles tun und ermöglichen, damit es ihm wenigstens erträglicher und einfacher fällt“, so Sonja Plotz.

Die evangelische Frauenhilfe konnte der Familie nun einen symbolischen Scheck in Höhe von 4.500 Euro übergeben. Hinzu kommen noch weitere 500 Euro aus anderer Quelle. Und sein eigenes Sparschwein, mit seinem Namen personalisiert, konnte er auch mitnehmen. Mutter und Vater zeigten sich zutiefst beeindruckt, dass im kleinen Bornum diese Summe zusammenkam. Auch Hermann blieben fast die Worte weg, denn er habe zuvor auf 200 bis 300 Euro geschätzt.


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