Wolfenbüttel. Vom 21. April bis 13. Mai findet zum ersten Mal das Lessingfestival in Wolfenbüttel statt. Die Mitarbeiter des Kulturbüros der Stadt Wolfenbüttel gaben am heutigen Dienstagnachmittag einen Einblick in das derzeitige Programm, für das ab sofort Karten im Vorverkauf erhältlich sind.
Eine Arbeitsgruppe bestehend aus 14 Institutionen aus Wolfenbüttel und Braunschweig hat ein umfangreiches und abwechslungsreiches Programm auf die Beine gestellt, um "Lessing erlebbarer für die Bevölkerung zu machen", erklärte Bürgermeister Thomas Pink. Als Sohn dieser Stadt und Vorreiter der Toleranz soll sich das Festival voll und ganz dem Dichter und Denker Gotthold Ephraim Lessing widmen. Was hat Lessing noch heute für eine Bedeutung für uns? Was bedeutet Aufklärung und Toleranz? Wie können die damaligen Erkenntnisse uns heute dabei helfen, die gesellschaftlichen Herausforderungen zu meistern? All diesen Fragen versucht das Lessingfestival auf den Grund zu gehen. Hierbei soll also nicht nur das Wirken Lessings aufgefrischt. Viel mehr sollen Ideen für ein gesellschaftliches Miteinander gefunden werden, erklärte die Leiterin des Lessingtheaters Alexandra Hupp. "Es soll eine Brücke zwischen Lessing und der heutigen Gesellschaft geschlagen werden", erklärte sie weiter.
Motto des Lessingfestivals
Unter dem Motto "...mit deinen eigenen Augen" wird dazu aufgefordert "die Welt einmal aus einer anderen Perspektive zu betrachten", so Alexandra Hupp. Dabei stehen nicht nur die von Lessing oft verwendeten Begriffe "Weltbürgertum", "Schwärmerei" und "Vorurteil", sondern auch der Begriff "Identität" im Fokus. Die verschiedenen Blickwinkel sollen sich auch dann in der Stadt selbst widerspiegeln, so Alexandra Hupp. "Der Wolfenbütteler soll im Zeitraum des Festivals merken, dass etwas anders ist in der Stadt". Was genau sie damit meint und was gestalterisch in Wolfenbüttel passieren soll, dass wollte Alexandra Hupp an dieser Stelle noch nicht verraten.
Das Programm
Rund 40 Programmpunkte umfasst das Festival. Ein Teil davon wurde heute von Alexandra Hupp und Lena Simon, zuständig für Kulturprojekte der Stadt, präsentiert. Ab sofort beginnt der Kartenvorverkauf für die folgenden Veranstaltungen im Lessingtheater:
- Schmerzliche Heimat (Schauspiel) - Nach dem Buch von Semiya Simsek und Peter Schhwarz, am 21. April um 19.30 Uhr im Lessingtheater
- Comedy-Nacht mit Abdelkarim und Gästen (Kabarett) - am 24. April um 19.30 Uhr im Lessingtheater
- Die Juden (Schauspiel) - Ein Lustspiel in einem Aufzug von Gotthold Ephraim Lessing, vom 28. bis 1. Mai jeweils um 19.30 Uhr im Lessingtheater
- Die Busfahrerin (Kindertheater) -Französisches Roadmovie nach dem Buch von Vincent Cuvellier, am 4. Mai um 11 Uhr
- Klezmer trifft Derwisch trifft Meister Eckart (Musikalische Lesung mit Nina Hoger) - Ein jüdisch-islamisch-christlicher Dialog, am 4. Mai um 19.30 Uhr in der Trinitatiskirche
- "Und es wird ein großes Glück sein..." (Szenische Lesung mit Walter Sittler) - Lessing und Eva König - eine Liebesgeschichte in Briefen, am 5. Mai um 19.30 Uhr im Lessingtheater
- "Dead or alive" (Poetry Slam) - Klartext - Wolfenbüttel reimt sich, am 7. Mai um 19.30 Uhr im Lessingtheater
- Linda Zervakis (Lesung) - Königin der Bunten Tüte: Geschichten aus dem Kiosk, am 9. Mai um 19.30 Uhr im Lessingtheater
- "Auftaucher" und "Am sechsten Tag..." (Tanz) - Tanztheater von Henrietta Horn und Tiago Manquinho, am 11. Mai um 19.30 Uhr
- Nathan der Weise (Stummfilm mit Live-Musik) - Konzert mit Rabih Abou-Khalil und dem Staatsorchester Braunschweig, am 13. Mai um 19.30 Uhr
Die entsprechenden Flyer liegen in der Stadt aus. Karten gibt es an allen bekannten Vorverkaufsstellen. Weitere Informationen zu den Veranstaltungen sind auf der Homepage des Lessingtheaters zu finden.
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