Einbruch: Wenn Täter auch die Seele zerstören

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| Foto: Polizei



Wolfenbüttel. Der Weiße Ring steht Menschen zur Seite, die Opfer von Kriminalität und Gewalt geworden sind. Doch sind sie nicht nur Helfer in der Not, sondern arbeiten auch präventiv zum Schutz vor Kriminalität, Missbrauch und Gewalt.

In unserer Serie haben wir bereits über die Gefahren von so genannten K.O.-Tropfen berichtet. Heute zeigt WolfenbüttelHeute.de in Kooperation mit dem Weißen Ring Wolfenbüttel, wie sie sich vor Einbrüchen schützen können und wo Sie Hilfe bekommen, wenn Sie Opfer eines Einbruchs geworden sind. Denn auch hier steht der Weiße Ring unterstützend zur Seite.

Mehr als 100 Einbrüche wurden im vergangenen Jahr in Wolfenbüttel gemeldet. Weniger als 20 Prozent konnten davon aufgeklärt werden. Dies legte die Polizei Wolfenbüttel auch kürzlich in der Veröffentlichung der Kriminalstatistik  offen.

Viel größer als der finanzielle Schaden ist jedoch die psychische Belastung, der Opfer. Denn schlimmer als das Gefühl beraubt worden zu sein, ist für die Opfer die Erkenntnis, dass jemand in ihre Privat-und Intimsphäre eingedrungen ist (WolfenbüttelHeute.de berichtete über den Fall Xaver Z.). Der Weiße Ring möchte, dass die Menschen sicher leben und stellt Ihnen gerne Informationen zum Schutz vor Kriminalität zur Verfügung, damit Sie erst gar nicht Opfer einer Straftat werden. "Wir bieten den Opfern aber auch eine erste Anlaufstelle, an die sie sich wenden können. Beim Weißen Ring stoßen sie auf Verständnis, können sich aussprechen und weitere Hilfe bekommen. Wir vermitteln auch psychologische Hilfe, wenn Bedarf besteht", so Heike Höhfeld vom Weißen Ring Wolfenbüttel. Oft dauert es Wochen und Monate, bis die Eigentümer, insbesondere Kinder, sich in ihrem Heim wieder sicher und geborgen fühlen. "Das ist ja auch verständlich. Schließlich haben die Täter in den privatesten Sachen gewühlt", fügt Heike Höhfeld an.

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Die Täter werden immer erfinderischer und dreister. Foto:


Täter werden immer dreister


Nicht nur in der so genannten "dunklen Jahreszeit" ist die Gefahr hoch, dass sich ungebetene Besucher Zugang zum Eigenheim verschaffen. Auch jetzt zur Sommer-und Ferienzeit, ist die Gefahr eines Einbruchs groß. Nach einigen unbeschwerten Tagen trifft einen zu Hause angekommen der Schlag. Die Wohnung sieht aus wie ein Schlachtfeld und Einbrecher haben während der Abwesenheit die Gelegenheit genutzt, sich hemmungslos an ihrem Eigentum zu bedienen.

Die Diebe wenden immer dreistere Methoden an, um sich zu bereichern. „Die Klassiker sind Ferien, Feiertage und sogar Beerdigungen. Meist spähen die Täter die Häuser und Familien lange Zeit vorher aus, um dann zuzuschlagen“, so Heike Höhfeld vom Weißen Ring Wolfenbüttel und erzählt ein Bespiel: "Am Weihnachtsabend wollte eine Familie nach der Bescherung noch einen Spaziergang machen. Die Lichter am Weihnachtsbaum und in den Fenstern wurden an gelassen, die Rollläden nicht heruntergelassen, denn man wollte ja sein festlich beleuchtetes Haus zeigen. Die Geschenke lagen ausgepackt unter dem Baum, oder in den Kinderzimmern. Die Familie war nur gut eine Stunde unterwegs. Als sie dann ihr Haus betraten, fanden sie ein einziges Chaos vor. Die teuren Geschenke wie Tablet-PC und Fernseher wurden gestohlen. Ebenso das Bargeld, das die Kinder geschenkt bekommen hatten. Die Diebe haben die kurze Zeit genutzt und sind in das Haus eingebrochen. Sicher haben sie schon vorher genau das Haus ausgespäht“, erzählt Heike Höhfeld.

Vorsorgen und aufklären


In erster Linie hat sich der Verein jedoch die Prävention auf die Fahne geschrieben. "Natürlich ist es wichtig, dass wir Menschen Hilfe auffangen, wenn die zum Opfer geworden sind. Aber ebenso wichtig ist es auch, gar nicht erst in solch eine Situation zu geraten. Deshalb haben wir vom Weißen Ring einige wichtige Tipps, wie sich die Menschen schützen können. Mit Hilfe der Urlaubs-Checkliste des Weißen Rings kann man mit nur wenigen Handgriffen dafür sorgen, dass nach dem Urlaub keine böse Überraschung wartet.

10 Tipps für mehr Sicherheit 


Quillt der Briefkasten während Ihrer Abwesenheit vor Post über? Ihr Briefkasten sollte generell regelmäßig geleert werden. Das Zeitungsabonnement können Sie bei den meisten Verlagen für die Urlaubszeit abbestellen, für die regelmäßige Leerung sorgt dann beispielsweise ihr Nachbar.

Sind die Rollläden permanent heruntergezogen? Lassen Sie diese über eine Zeitschaltuhr oder von einem Nachbarn regelmäßig auf- und zu fahren. Falls Ihr Haus beobachtet wird, erweckt dies den Eindruck, dass das Haus bewohnt ist.

Sind Fenster und Terrassentüren den ganzen Tag verschlossen? Auch hier gilt: lassen Sie Ihre Nachbarn ab und zu lüften. Ganz nebenbei hat dies den Nebeneffekt, dass nach Ihrem Urlaub frische Luft auf Sie wartet.

Wuchert der Garten während der Abwesenheit vor sich hin? Bitten Sie Ihren Nachbarn, zumindest alle zwei Wochen den Rasen zu mähen und grobes Unkraut zu entfernen. Er wird sich sicher freuen, wenn Sie dies bei seinem Urlaub ebenfalls übernehmen.

Ist das Haus zu keiner Zeit – weder innen noch außen – beleuchtet? Hier schaffen Zeitschaltuhren oder Sensoren, die auf Lichtstärke reagieren Abhilfe – denn schwere Jungs scheuen oft nichts mehr als Licht.

Stehen Ihre Mülltonnen nie/permanent zur Leerung auf der Straße? Spendieren Sie Ihrem Nachbarn Platz in Ihrer Mülltonne. Vielleicht hat er noch Dinge, die er aussortieren wollte.

Verweist Ihr Anrufbeantworter auf den Urlaub? Ein Anruf genügt und schon wissen die Täter, wie viel Zeit bleibt. Deshalb neutrale Texte wählen.

Ist für den Postboten auf dem Briefkasten ein Verweis an den Nachbarn? Auch das sollten Sie vermeiden. Der Postbote wird sowieso nebenan fragen, ob dort jemand das Paket entgegennimmt. Schreiben Sie die Einladung zum Einbruch nicht auf den Briefkasten.

Wenn Sie Zusatzsicherungen haben – sind diese auch alle verriegelt? Die besten Zusatzsicherungen nutzen nichts, wenn sie nicht genutzt werden!

Sind ihre wertvollsten Gegenstände und Daten extra gesichert? Besonders wertvolle Gegenstände sollten Sie während Ihrer Abwesenheit in einem Bankschließfach aufbewahren und zusätzlich fotografieren. Sollte doch etwas passieren, haben Sie so den direkten Nachweis für die Versicherung.

Weiter Informationen zum Thema Einbruchschutz finden Sie auf der Internetseite des Weißen Ring.


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