Eine Chance für Amphibien: Neue Schutzanlage in Betrieb genommen

So sollen Frösche, Kröten und Co. sicher den Asseweg in Wittmar queren.

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Der neue Krötentunnel in Wittmar.
Der neue Krötentunnel in Wittmar. | Foto: Matthias Kettling

Elm-Asse. Am vergangenen Freitag wurde am Asseweg in Wittmar im Beisein von Wolfenbüttels Landrätin Christiana Steinbrügge eine neue Amphibien-, Reptilien- und Kleintierschutzanlage öffentlich übergeben.



Wie Steinbrügge in ihrer Begrüßungsrede betonte, seien die ehemaligen Absetzteiche des früheren Salzbergwerks in der Asse heute die wichtigsten Amphibienlaichgewässer im gesamten Landkreis Wolfenbüttel. Jedes Jahr machten sich 9.000 Amphibien auf den Weg zu ihren Laichgewässern. Darunter seien vor allem Erdkröten und Teichmolche, aber auch Kamm- und Bergmolche sowie Grasfrösche, Teichfrösche und Springfrösche.

Pause wird zum Verhängnis


Um die Straße zu überqueren, benötigten die Tiere einige Zeit und manchmal machten sie sogar eine Pause, wenn der Asphalt von der Sonne schön aufgewärmt ist. Diese Situation werde den Tieren oft zum Verhängnis, nämlich dann, wenn sie von Autos überfahren werden. Gerade der zunehmende Freizeitverkehr lasse den Verkehr auch an dieser Stelle anwachsen.

Hier wurde bereits gelaicht.
Hier wurde bereits gelaicht. Foto: Matthias Kettling


Der Landkreis Wolfenbüttel weise regelmäßig in jedem Jahr auf die Wanderungszeit hin. Mehrere Kreisstraßen könnten bis zu 25 Nächte für den Verkehr gesperrt werden, auch hier in der Asse. Denn in der Dämmerung wanderten die Tiere besonders gern, und seit vielen Jahren bekämen Kröten und Lurche Hilfe bei ihrer Wanderung. Seit Anfang der 90er Jahre engagierten sich ehrenamtliche Helfer des BUND und des NABU, um den Tieren eine sichere Straßenquerung zu ermöglichen.

Christiana Steinbrügge mit Egon Zieger (Seniorchef) und Stefan Zieger, Geschäftsführer.
Christiana Steinbrügge mit Egon Zieger (Seniorchef) und Stefan Zieger, Geschäftsführer. Foto: Matthias Kettling


Während das zu Beginn noch viel Handarbeit gewesen sei, erleichterte später ein mobiler Zaun die Arbeit. Nun habe man dieses innovative Amphibienleitsystem, das Kröten, Lurche, Frösche und andere Kleintiere, zum Beispiel Igel oder Blindschleichen, schützt - und zwar das ganze Jahr über. Gleichzeitig würden die Ehrenamtlichen entlastet, da nun weniger Helfer benötigt würden. Die Anlage werde in Zukunft durch die Untere Naturschutzbehörde und die NABU-Kreisgruppe Wolfenbüttel betrieben. "Das Projekt ist vorbildlich für den Natur und Artenschutz und auch ein sichtbares Zeichen dafür, dass eben amtliches Engagement etwas bewirken kann, also Früchte tragen kann", so das Fazit von Christiana Steinbrügge.

Katja Erbs vom Nabu Wolfenbüttel führte über die Anlage.
Katja Erbs vom Nabu Wolfenbüttel führte über die Anlage. Foto: Matthias Kettling


Neben dem Dank an die Eigentümer für die Erlaubnis, das Amphibienleitsystem auf ihren Grundstücken zu bauen, erinnerte die Landrätin auch daran, dass der Bau der Anlage nur und ganz wesentlich durch Fördermittel der Stiftung Zukunftsfonds Asse, der Loki Schmidt Stiftung und der Kurt Mast Jägermeister Stiftung möglich geworden sei. Die Ausführung der Baumaßnahme erfolgte durch die Firma Zieger, die auch für die Ausrichtung der Einweihungsfeier sorgte.

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