Einsatz für Kinder mit nur einer Herzkammer

von Jan Borner


Michael Jassmann und Roger Reckewell von Humanitas überreichen der Vorsitzenden des Vereins Fontanherzen Steffi Hahnl ihre Spende. Foto: Jan Borner
Michael Jassmann und Roger Reckewell von Humanitas überreichen der Vorsitzenden des Vereins Fontanherzen Steffi Hahnl ihre Spende. Foto: Jan Borner | Foto: Jan Borner



Wolfenbüttel. Der Verein Fontanherzen hat sich zum Ziel gesetzt, Kindern, die mit einem schweren Herzfehler zur Welt gekommen sind und deren Familien zur Seite zu stehen. Der Verein agiert bundesweit, vernetzt Betroffene untereinander und mit Spezialisten der Medizin, unterstützt bei sozialrechtlichen Fragen und setzt sich für die Gleichstellung herzkranker Kinder im Schwerbehindertenrecht ein. Der Wolfenbütteler Verein Humanitas hat Fontanherzen nun mit einer Spende von 1000 Euro unterstützt.

Steffi Hahnl ist die erste Vorsitzende des Vereins Fontanherzen. Ihr Bezug zu der Krankheit, bei der Kinder mit nur einer arbeitenden Herzkammer zur Welt kommen, ist so nah, wie er nur sein kann. Innerhalb der ersten Wochen nach der Geburt, musste ihre Tochter drei mal operiert werden. Letztlich gebe es bei einem Herzfehler wie diesem nur drei Möglichkeiten, erklärte Steffi Hahnl. Die erste Möglichkeit sei, dass das Kind sterbe. Wenn man nichts unternehme, dann passiere das bereits innerhalb weniger Wochen. Die zweite Möglichkeit sei die, dass sich ein Spenderherz finde. Das sei allerdings in Deutschland nicht sehr aussichtsreich. Die dritte Möglichkeit, und hier her hat Steffi Hahnls Verein seinen Namen, ist eine Operation, die einen künstlichen Blutkreislauf herstellt. Dieser Eingriff, der Fontan-OP genannt wird, sei maßgeblich von Professor Francis Fontan entwickelt worden, der nun auch Ehrenmitglied des Vereins ist. Die Operation könne zwar den Herzfehler nicht beheben, ermögliche es den Kindern aber zu leben, wenn auch die Lebenserwartungen nicht so hoch seien, rund 20 bis 30 Jahre, erklärte Steffi Hahnl.

Ziele des Vereins


Eine der zentralen Zielsetzungen des Vereins ist es, den Betroffenen Menschen Mut zu machen, Erfahrungen auszutauschen und ein Bewusstsein für die Krankheit in der Gesellschaft zu schaffen. Die Arbeit des Vereins geht aber noch weit darüber hinaus. Er unterstützt Ärzte bei Forschungsprojekten, setzt sich für eine bessere medizinische Versorgung in Deutschland ein und vernetzt Betroffene und Spezialisten der Medizin. Eines der zentralen Projekte des Vereins ist in diesem Zusammenhang das jährliche Herztreffen. Fachärzte und Referenten aus der ganzen Welt kommen für zwei Tage mit Betroffenen an einem Ort zusammen. Hier sollen die Ärzte die Betroffenen über Neuigkeiten aus der Forschung aufklären und die Betroffenen den Ärzten einen Einblick in die Schwierigkeiten und Probleme im Alltag geben. Für dieses Workshop-Wochenende werden, so Steffi Hahnl, ein Großteil der Spenden genutzt, die bei dem Verein eingehen.

Unterstützung durch Wolfenbütteler Verein Humanitas


Um die Arbeit von Fontanherzen zu unterstützen hat nun der Wolfenbütteler Verein Humanitas eine Spende über 1000 Euro überreicht. Der gemeinnützige Verein Humanitas wurde von der Freimaurerloge „Wilhelm zu den 3 Säulen“ initiiert und hat sich zum Ziel gesetzt, sich finanziell für Kinder und Jugendliche in der Region einzusetzen. In diesem besonderen Fall aber, so sagte Michael Jassmann, Schatzmeister des Vereins Humanitas, habe sich der Verein entschieden, auch mal ein überregionales Projekt zu unterstützen.