Schöppenstedt. Die Wolfenbütteler Baugesellschaft (WoBau) hat in Schöppenstedt damit begonnen, einen Wohnblock abzureißen. Es handelt sich um das Mehrfamilienhaus Am Schützenplatz 5/6, dessen Mieter in den vergangenen Monaten aufwändig umgesetzt worden waren. Der Abriss war nach Angaben der WoBau aufgrund des baulichen Zustands unumgänglich.
Geschäftsführer Markus Hering: "An der Giebelseite klaffte ein ganz erheblicher Riss, der nicht zur Ruhe kam und irreparabel war."
Bürgermeister Karl-Heinz Mühe wurde über die Pläne zum Rückbau im Frühjahr informiert und ist ebenfalls von der Einsturzgefahr des Blockes überzeugt. "Der Berg arbeitet. Wir hatten dort auch im Kindergarten mal eine Zeit, in der es Risse gab."
Er akzeptiert den Abriss, obwohl er eine enge emotionale Beziehung zu genau diesem Wohnblock hat: "Ich bin in Haus Nummer 6 aufgewachsen. Meine Familie hat mit sechs Personen auf 54 Quadratmeter plus Bodenkammer gelebt."
Mittlerweile haben den Bürgermeister einige Anfragen aus der Bevölkerung erreicht. "Es ist doch klar, dass die Gerüchteküche brodelt, wenn eine Baugesellschaft, die bei uns traditionell so verankert ist wie die WoBau, einen Block abreißt." Mühe lässt die Verwaltung jetzt prüfen, was der Bebauungsplan an der Stelle hergibt. "Ich bin sicher, dass es sich um reines Baugebiet handelt. Damit wäre zum Beispiel der Neubau von Reihenhäusern möglich oder von Einfamilienhäusern."
Das ist dann aber nicht mehr Sache der WoBau. Hering stellt klar: "Nach dem Abriss soll das freie Grundstück gemeinsam mit den angrenzenden Grundstücken Am Schützenplatz 3 und 4 einerseits sowie 7, 8 und 9 andererseits als ein Paket verkauft werden." Damit sei ein Makler beauftragt, noch sei alles offen. "Wer Interesse hat, kann sich melden."
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