EKD: Fürbitte für bedrängte und verfolgte Christen 2013


| Foto: Marc Angerstein)



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In verschiedenen Teilen der Welt werden Kirchen, christliche Gemeinschaften und einzelne Gläubige bedrängt oder verfolgt. Die Repressionen reichen von der Einschränkung bestimmter Grundrechte, insbesondere der Religionsfreiheit, über rechtliche Diskriminierung bis hin zur konkreten Bedrohung von Leib und Leben. Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) empfiehlt deshalb allen Kirchengemeinden, am zweiten Sonntag der Passionszeit (Reminiszere), der in diesem Jahr auf den 24. Februar fällt, in der Fürbitte bedrängten und verfolgten Christen besonders zu gedenken.

„Unsere Aufmerksamkeit gilt in diesem Jahr besonders den christlichen Kirchen in Indonesien. Seit vielen Jahren kommt es dort immer wieder zu Übergriffen von radikalen islamistischen Kräften, denen die Polizei und andere staatliche Stellen nicht mit der erforderlichen Entschiedenheit begegnen.“ schreibt der Ratsvorsitzende der EKD, Präses Nikolaus Schneider in seinem Grußwort. Gerade auch vor dem Hintergrund des Themenjahres „Reformation und Toleranz“ gewinne die Problematik an trauriger Aktualität. „Es erinnert uns daran, unsere eigene, teilweise schmerzhafte Lern-Geschichte der Toleranz zu bedenken und ermutigt uns gleichzeitig dazu, entschieden für Religionsfreiheit und für die Achtung und Begegnung der Religionen untereinander einzutreten.“ so Schneider weiter.

Auch die jüngsten Angriffe auf die Kirche Qasr ad-Dubbara, der größten evangelischen Kirche in Kairo, während des zweiten Jahrestags der ägyptischen Revolution, zeigten die bittere Notwendigkeit des Gebetes und des politischen Einsatzes für ein friedliches Miteinander der Religionen in der Welt, sagte Schneider anlässlich der Veröffentlichung der Materialien heute in Hannover.

Den Schwerpunkt für die Reminiszere-Aktion 2013 bildet Indonesien. Viele aktuelle Probleme des multireligiösen Vielvölkerstaates, der sich auf über 17.000 Inseln erstreckt, sind das Ergebnis von Migration. Christen, die aus christlich geprägten Regionen kommen, stoßen in mehrheitlich von Muslimen bewohnten Städten auf Ablehnung, während staatlich umgesiedelte Muslime den Widerstand einheimischer Christen erfahren. Die migrationsbedingten Konflikte werden auch durch die ökonomische Konkurrenzsituation zwischen Einheimischen und Zugewanderten verschärft. Ethnische und religiöse Unterschiede erhöhen das Konfliktpotential.

Spannungen entzünden sich häufig an der Frage, wo Christen ihre Gottesdienste feiern dürfen. Das indonesische Recht sieht vor, dass religiöse Versammlungsorte und Kirchenbauten von den Behörden genehmigt sein müssen, was auch die Zustimmung der Nachbarschaft erfordert. Dadurch kommt es immer wieder zu gewaltsamen Protesten muslimischer Gruppen gegen den Bau christlicher Kirchen oder die Durchführung von Gottesdiensten. Zugleich erfolgen solche Konflikte vor dem Hintergrund eines wachsenden Ressentiments gegen den “Westen”. Gerade zur Weihnachtszeit werden Kirchen häufig Opfer von Feindseligkeiten und können nur unter Polizeischutz Gottesdienst feiern.

Die Materialhilfe, die in Kooperation u.a. mit dem Evangelischen Missionswerk in Deutschland (EMW), der Vereinten Evangelischen Mission (VEM) und der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) entstanden ist, bietet Hintergrundinformationen über die Lage in Indonesien und Gestaltungshilfen für den Gottesdienst. Sie ist sowohl in deutscher als auch in englischer Sprache erschienen und kann kostenlos heruntergeladen werden unter http://www.ekd.de/fuerbitte.


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