Der Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD); Präses Nikolaus Schneider, hat anlässlich des Endes des Pontifikats von Papst Benedikt XVI. am morgigen Donnerstag den scheidenden Papst gewürdigt. „Mit großem Respekt und Hochachtung habe ich die Ankündigung Ihres Amtsverzichts zum 28. Februar 2013 vernommen. Diesen Respekt und diese Hochachtung darf ich auch im Namen der Evangelischen Kirche in Deutschland zum Ausdruck bringen“, heißt es in einem Brief des Ratsvorsitzenden an den Papst.
Benedikt XVI., so Schneider, habe über 60 Jahre als Priester und Professor, als Erzbischof von München und Freising, als Kardinal und Präfekt der Glaubenskongregation sowie als Bischof von Rom mit großer Pflichterfüllung und Treue als „einfacher und bescheidener Arbeiter im Weinberg des Herrn" gedient. Es sei Benedikt bei der Ausübung seiner Ämter immer wichtig gewesen, „zuerst auf unseren Herrn Jesus Christus hinzuweisen.“
Die EKD, so der Ratsvorsitzende weiter, habe Benedikt XVI. zu danken für „vielfältige Begegnungen“ in den vergangenen Jahrzehnten und erinnert in diesem Zusammenhang an die Mitgliedschaft des späteren Papstes im ökumenischen Arbeitskreis evangelischer und katholischer Theologen, sowie im Kontaktgesprächskreis von EKD und der katholischen Deutschen Bischofskonferenz in seiner Zeit als Erzbischof von München und Freising. Schneider: „Unvergessen ist uns Ihr persönlicher Einsatz für die Gemeinsame Erklärung über die Rechtfertigungslehre, die am 31. Oktober 1999 in Augsburg unterzeichnet werden konnte.“
„Besonders dankbar“ äußerte sich der Ratsvorsitzende in seinem Brief zum Besuch des scheidenden Papstes im Augustinerkloster zu Erfurt am 23. September 2011: „Dass Sie damals unserer Einladung nach Erfurt folgten und somit als erster Papst und Bischof von Rom einen Ort besuchten, an dem Martin Luther gelebt und gewirkt hat, haben wir als ein großes Zeichen der Wertschätzung empfunden. In Ihrer Ansprache im Kapitelsaal des Augustinerklosters haben Sie eindrucksvoll bekannt, dass Martin Luthers existentielle Frage ,Wie kriege ich einen gnädigen Gott‘ Sie selbst immer wieder ins Herz treffe und uns alle daran erinnere, dass die Frage nach Gott auch unsere Frage werden müsse und dass das Mitleben und die Liebe zu Christus unser Leben bestimmen müsse.“
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