EKD: "Vermittelnde und integrative Kraft" - ehemaliger Ratsvorsitzender Helmut Claß gewürdigt




Anlässlich des 100. Geburtstages von Helmut Claß (1913-1998) am 1. Juli 2013 hat der Vorsitzende des Rates der EKD, Nikolaus Schneider, den ehemaligen EKD-Ratsvorsitzenden und württembergischen Landesbischof gewürdigt:

„Helmut Claß hat die Entwicklung der Evangelischen Kirche in Deutschland in einer Zeit des gesellschaftlichen Umbruchs an zentraler Stelle moderiert und entscheidend mitgestaltet. Als Landesjugendpfarrer, Prälat und Landesbischof sowie als Vorsitzender des Diakonischen Rats und in besonderer Weise als Ratsvorsitzender der EKD war er an wichtigen Weichenstellungen des westdeutschen Protestantismus beteiligt“, sagte Schneider heute in Berlin. In den kirchlichen und gesellschaftlichen Streitfragen der 1970-er Jahre, zum Beispiel den Diskussionen um die Ostverträge, der Novellierung des Familienrechts und der Auseinandersetzung um die Abtreibung, habe Claß stets als „vermittelnde und integrative Kraft“ gewirkt.

Claß sei zeitlebens von seiner Begegnung mit Friedrich Bodelschwingh in Bethel geprägt gewesen. Schneider: „Diese Begegnung führte ihn zur Überzeugung, dass ,rechte Theologie nicht ohne Diakonie‘ sein könne.“ Ebenfalls habe Claß das Erleben des Kirchenkampfes und der Bekennenden Kirche in der Zeit des Nationalsozialismus beeinflusst.

Als Repräsentant der Diakonie (1971-1986) und als Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche (1973-1979), so Schneider, war Helmut Claß in Kirche und Öffentlichkeit präsent. Nach seiner Pensionierung habe Claß mit „klarem geistlichem Profil“ als Beauftragter für die evangelischen Kommunitäten gewirkt.

„Seine persönliche Frömmigkeit beeindruckte und überzeugte viele Menschen in Diakonie und Kirche. Mit dieser Verbindung von Wort und Tat, sei Claß auch heute ein Vorbild für gelebte evangelische Freiheit“, so der Ratsvorsitzende abschließend.


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