Cremlingen. Trotz des sehr gemischten Wetters traf sich eine kleinere Gruppe von Wanderinnen und Wanderern zu der von den Cremlinger Grünen organisierten, inzwischen traditionellen Elmwanderung unter Leitung des Destedter Ortsheimatpflegers Jörg-Eckehard Pogan. Das berichtet der Ortsverein der Grünen.
Auf zum Teil recht schlammigen, weniger genutzten Wegen wurde der Destedter Teil des Elms erkundet. Viel Wissenswertes erfuhren die Teilnehmenden unter anderem zu den Veränderungen der Forstnutzung und der Ausdehnung der Waldflächen im Laufe der Jahrhunderte, zu den Steinbrüchen im Destedter Elm und zur Geschichte des Elmkalkwerks.
Entsetzt war die Gruppe über den Zustand des Waldes insbesondere im besonders zu schützenden FFH-Gebiet: Außer einigen wenigen „Mutterbäumen“, die zur Aussamung stehen gelassen werden und deren Stämme wegen der vielen Seitentriebe wenig lohnend genutzt werden können, waren keine älteren, größeren Bäume mehr zu sehen. Sie wurden offensichtlich für kurzfristigen finanziellen Gewinn in den letzten Jahren radikal abgeholzt. Dabei sind es gerade die Kronen alter Bäume, die biologische Vielfalt gewährleisten. Und alte Bäume sind deutlich leistungsfähiger als jüngere bezogen auf ihre Fähigkeit, CO2 zu speichern. Denn entscheidend ist hierbei die Gesamtheit aller Blattoberflächen, die im Alter zunimmt. Deshalb ist in alten Wäldern die Zuwachsrate der Bäume (Höhe und Stammdurchmesser) wesentlich höher, obwohl weniger Bäume auf einer definierten Fläche stehen und alte Blätter weniger CO2 pro Blatteinheit veratmen.
Sehr beeindruckt war die Gruppe zum Abschluss der Wanderung von dem großartigen Panorama, das der in den 70er Jahren stillgelegte Destedter Steinbruch bot.
Elmwanderung im Regen - Entsetzen über Baumfällungen
Zur Freude der Wanderer zeigte sich auch mal die Sonne. Foto: Bündnis 90/Die Grünen OV Cremlingen