Energieautark bis 2045: Wolfenbüttels Kläranlage macht den Anfang

Die Anlage umfasst 1.580 Module mit einer Gesamtleistung von 924 Kilowattpeak.

Ein Luftbild der Kläranlage (rechts oben) und des Geländes für die künftige Photovoltaikanlage (im Zentrum des Fotos).
Ein Luftbild der Kläranlage (rechts oben) und des Geländes für die künftige Photovoltaikanlage (im Zentrum des Fotos). | Foto: Stadtwerke Wolfenbüttel

Wolfenbüttel. Die Kläranlage in Wolfenbüttel soll künftig zu einem großen Teil mit Solarstrom betrieben werden.



Einer Pressemitteilung der Stadtwerke Wolfenbüttel zufolge, würden bis zu 40 Prozent ihres jährlichen Energiebedarfs aus einer neu geplanten Photovoltaikanlage stammen, die auf drei Flächen direkt am Klärwerk entsteht – darunter auch ein ehemaliger Teich.

1,8-Millionen-Euro-Investition für nachhaltige Abwasserreinigung


Die Anlage umfasst 1.580 Module mit einer Gesamtleistung von 924 Kilowattpeak. Jährlich sollen so rund 850.000 Kilowattstunden Strom erzeugt werden, von denen 550.000 Kilowattstunden direkt in der Kläranlage genutzt werden können.

Ergänzt wird die PV-Anlage durch einen Batteriespeicher aus wiederverwendeten Fahrzeugbatterien, der Stromspitzen puffert und den Eigenverbrauch optimiert. Die Investitionskosten von 1,8 Millionen Euro trägt die Abwasserentsorgung Wolfenbüttel AöR (AWA), die auch Betreiberin der Anlage ist. Die Stadtwerke Wolfenbüttel übernehmen Planung und Bauleitung. Die Inbetriebnahme ist für Oktober 2025 vorgesehen.

Innovatives Speicherkonzept mit Zweitnutzung von Fahrzeugbatterien


Ein Herzstück des Projekts ist der sogenannte Fluxlicon-Speicher mit einer Kapazität von 850 Kilowattstunden. Entwickelt wurde er von einem Forschungskonsortium unter Beteiligung der RWTH Aachen.

Durch die Zwischenspeicherung können bis zu 30 Prozent mehr Solarstrom im Reinigungsprozess genutzt und jährlich rund 515.000 Kilogramm CO₂ eingespart werden. Langfristig sollen Kläranlagen laut EU-Vorgabe bis 2045 energieautark arbeiten. In Wolfenbüttel sieht man sich mit dem aktuellen Projekt dafür gut gerüstet. Weitere Maßnahmen zur Anpassung an künftige Gewässerschutz- und Energieanforderungen sind bereits in Planung.

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