Wolfenbüttel. Zu der zehnten Ausgabe des traditionellen Lessing-Open im Schach kamen 79 Schachspieler aus nah und fern nach Wolfenbüttel. Das Organisationsteam um den Vereinsvorsitzenden Jörg Aßmann freute sich, dass trotz einjähriger Pause der Zuspruch zu dem Turnier ungebrochen war und die Teilnehmerzahl im mittlerweile gewohnten Rahmen war. Christian Schulz berichtet über das Turniergeschehen.
Zunächst wurden die Anwesenden vom Präsidenten des Niedersächsischen Schachverbandes Michael S. Langer begrüßt und vom Turnierleiter Holger Kubiak auf Regeländerungen hingewiesen. Die Teilnehmer wurden entsprechend der Spielstärke in zwei Leistungsgruppen aufgeteilt. In der A-Gruppe, welche als eines der wenigen Turniere auf für die internationale Wertung gilt, trafen sich 24 Teilnehmer. Der jüngste war der erst zwölfjährige Jan Helmer aus Hameln, der klare Favorit war der Internationale Meister Tobias Jugelt von Werder Bremen, der als Titelverteidiger seinen Pokal verteidigen wollte. Dies gelang ihm auch in beeindruckender Manier. Lediglich in Runde vier begnügte er sich gegen den Zweitplatzierten Markus Hahn aus Kassel mit einem Remis. Sämtliche andren Spiele gewann er, so dass seine Titelverteidigung lediglich als eine Formsache anzusehen war. Damit gelang es bei der zehnten Auflage des Turniers zum ersten Mal einem Spieler, seinen Titel zu verteidigen. Dritter wurde mit 3,5 von 5 möglichen Punkten Norbert Krüger aus Ratingen. Der beste Spieler vom Gastgeber Caissa Wolfenbüttel war Wolfgang Klettke, der mit 2,5 Punkten einen geteilten 9. Platz erreichte.
Zu viel Risiko beim Wolfenbütteler Georg Merettig
Auch in der B-Gruppe wurde gutes Schach gespielt, hier zeigte sich, dass Schach ein Spiel für Alt und Jung ist. Es siegte der Nachwuchsspieler Artur Kück des Peiner SV vor einem der ältesten Spieler, Georg Merettig vom Gastgeber, der zusammen mit dem Nachwuchsspieler Lucas Graf aus Salzgitter den geteilten 2. Platz erreichte. Alle drei erreichten 4,5 von 5 möglichen Punkten, die Buchholzwertung, die die Spielstärke des Gegners mit einbezieht, konnte zwar einen Sieger ausmachen, bei der Wertung um zwei und drei konnte jedoch kein Unterschied festgestellt werden. Den Turniersieg vergab Georg Merttig in der dritten Runde, als er eine eigentlich gewonnene Stellung gegen seinen Vereinskollegen Ruslan Zozulin überzog. In gewohnt kühner Manier sah er ein schönes Opfer. Da Georg eine schöne Kombination immer einem sicheren Spiel vorzieht, konnte er der Stellung nicht widerstehen und spielte die riskante Opfervariante. Leider erwies sich das Opfer als nicht korrekt, so dass er sich mit einem Remis begnügen musste. Jedoch war die Partie so schön, dass sie auf den Vereinsabenden sicher noch das eine oder andere Mal analysiert und nachgespielt werden wird.
Der gastgebende Verein bedankt sich bei der großen Schule für die bereitgestellten Räume sowie bei allen freiwilligen Helfern aus dem Verein. Ein besonderer Dank gilt Sema und Yasemin User, die mit Speis und Trank für das leibliche Wohl der Spieler sorgten.
