Erhöhte Rutschgefahr! Straße neu und schon verdreckt

Lkw-Fahrer sorgen für Schmutz auf der B79 - doch denen ist das offenbar egal.

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Die sanierte Fahrbahndecke der B79 ist bereits massiv verschmutzt.
Die sanierte Fahrbahndecke der B79 ist bereits massiv verschmutzt. | Foto: Werner Heise

Wolfenbüttel. Die Sanierungsarbeiten an der B79 mit dem parallelen Bau eines Radweges zwischen Wolfenbüttel und Wendessen sind noch nicht einmal abgeschlossen, da ist die neue Fahrbahn bereits massiv verschmutzt. Schuld tragen offenbar uneinsichtige Lkw-Fahrer.



Um zu erkennen, woher der Schmutz kommt, braucht man keine besonders ausgeprägte Spürnase. Die eigentlich dunkelgraue Fahrbahn ist nahezu in Gänze mit einem weißlichen Belag eingefärbt. Dicke Radspuren führen zum Betriebsgelände des dort ansässigen Kalkwerkes. Anwohner haben beobachtet, dass Lastkraftwagen, die das Kalkwerk verlassen, die dort installierte Reifenwaschanlage einfach umfahren würden und so den Dreck nach draußen schleppen. Das berichteten sie gegenüber regionalHeute.de.

Rutschgefahr


Der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr ist der Sachverhalt bekannt. Auf Anfrage unserer Online-Zeitung teilt man mit, den Betreiber des Kalkwerks bereits zur Beseitigung der Verschmutzung aufgefordert zu haben. "Grundsätzlich lässt sich aber sagen, dass es sich nicht um nachhaltige Verschmutzungen handelt, da diese auch in der Vergangenheit bereits aufgetreten sind und bisher immer beseitigt werden konnten", heißt es vonseiten der Behörde. Aufgrund der Verschmutzungen könne eine erhöhte Rutschgefahr entstehen. Bei äußerst gravierenden Verschmutzungen mit extremer Gefährdung des Straßenverkehrs müsste die Reinigung durch eine Fremdfirma im Auftrag der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr erfolgen, teilt man mit. Die Kosten würde auch hier der Betreiber des Kalkwerks tragen, wobei dies bisher noch nicht erforderlich gewesen sei.

Betrieben wird das Kalkwerk Wendessen durch die Rohstoffbetriebe Oker GmbH & Co. KG aus Goslar. Geschäftsführerin Janna von Pupka erklärt auf Anfrage von regionalHeute.de, dass man schon darauf aufmerksam gemacht worden sei, dass einzelne Lkw-Fahrer die Waschanlage umfahren. Problem: Diese liegt nicht im direkten Blickfeld der Mitarbeiter. "Die Lkws die unser Betriebsgelände verlassen sind zu 100 % nicht unsere eigenen Fahrzeuge und werden nicht von unseren Mitarbeitern gelenkt. Es handelt sich um Fremdfirmen, die sowohl schriftlich, wie auch mündlich darauf hingewiesen wurden, dass die Reifenwaschanlage zu nutzen ist", sagt von Pupka. Eine Verengung, die ein Umfahren verhindern könnte, sei aufgrund von Begegnungsverkehr und nötigen Ausweichbuchten während des Radwegebaus, bei dem aktuell keine Zufahrt zur Verfügung stünde, nicht möglich.

Das Kalkwerk Wendessen hat extra eine Reifenwaschanlage installiert, doch viele Lkw-Fahrer umfahren sie.
Das Kalkwerk Wendessen hat extra eine Reifenwaschanlage installiert, doch viele Lkw-Fahrer umfahren sie. Foto: Werner Heise


Verschmutzungen sollen eingedämmt werden


Die Geschäftsführerin macht deutlich, dass es erklärtes Ziel sei, die Verschmutzungen einzudämmen und die Frachtführer zur Nutzung der Waschanlage zu bringen. "Die hohen Niederschlagsmengen des vergangenen und laufenden Jahres tragen ihren Teil zur Verschmutzung bei. Trockener Kalkstaub würde nicht in dem Maße, wie nasser Kalkschlamm aus dem Werk mitgenommen werden", sagt von Pupka. Im Kalkwerk Wendessen werden Düngekalke für die Landwirtschaft, welche nach der Ernte zum Einsatz kommen, produziert. Die Hauptkampagne ist, wetterabhängig, zwischen Juli und September.

Inwiefern die B79 zwischen Wolfenbüttel und Wendessen dann wieder für den Verkehr freigegeben ist, ist - Stand heute - unklar. Aufgrund von Leitungsarbeiten sei die Fertigstellung im Juli voraussichtlich nicht möglich, teilt die Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr gegenüber regionalHeute.de mit.


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