Landkreis. Endlich war es soweit. Die Übergabe des Schecks an die vom Hochwasser betroffenen Kameraden fand im Lostauer Feuerwehrhaus statt.
Der Kreisbrandmeister des Kreises Jerichower Land Walter Metscher begrüßte die aus Wolfenbüttel angereisten Kameraden unter Leitung des Kreisbrandmeisters Karl-Heinrich Schwieger auf das Herzlichste und erläuterte, „in diesem Raum haben wir uns beim Hochwasser nur zum Luftholen aufgehalten“. Dann erinnerte er an die gemeinsamen Kontakte mit Schwieger, die sie während verschiedener Übungen der Feuerwehrbereitschaften in Alten Grabow geknüpft hatten. Er freute sich, dass es mit dem Termin noch geklappt hatte, „dies ist sozusagen eine vorgezogene Gabe zu Weihnachten.“
Schwieger betonte, er habe mit Hochwasser nicht so viel Erfahrung. Nur die Einsätze in 2002 im Bereich Aken an der Elbe und in Neu Darchau bei Lüchow-Dannenberg hätten ihm einen Eindruck von der Dramatik des Hochwassers gegeben. Besonders toll fand er den Dank der Bevölkerung. Egal, wo man unterwegs war, die Bürgerinnen und Bürger bedankten sich persönlich, mit Transparenten und auch mit besonders aufgeschichteten Sandsäcken bei den Helfern. Neben den offiziellen Dankeschön-Veranstaltungen hatten die Einwohner von Neu Darchau sogar gesammelt, um sich selbst bei ihren Helfern zu bedanken. Alle seien froh gewesen, dort durch ihren Einsatz Schlimmeres verhindert zu haben. Danach sei insbesondere auf Initiative des Abschnittsleiters West Jörg Koglin, der selbst in einem Fanfarenzug spielt, der Gedanke gereift, für die vom Hochwasser betroffenen Kameraden ein Benefizkonzert zu veranstalten. Da es in Niedersachsen keine vom Hochwasser betroffenen Kameraden gab, habe er mit Metscher telefoniert, dem zugleich die Kameraden aus Lostau als besonders schwer Betroffene eingefallen waren.
„Vor dem Konzert habe ich nicht schlecht gestaunt, als mich der Samtgemeindebürgermeister von Baddeckenstedt Jens Range anrief und mir eine etwas größere Spende ankündigte“, betonte Schwieger. So sei ein namhafter Betrag zusammengekommen. „Um Euch nicht länger auf die Folter zu spannen, möchten wir jetzt den Scheck überreichen.“ Sichtlich gerührt über so viel Anteilnahme und Solidarität nahm Metscher zusammen mit dem Gemeindewehrleiter Dirk Jeitner und den betroffenen Kameraden Sebastian Thrömer, Toni Runte und Gerold Wünsch, der zusammen mit seiner Ehefrau Elisabeth an der Veranstaltung teilnahm, den Scheck entgegen. Der stellvertretenden Bürgermeister Hartmut Dehne dankte für die überraschende Einladung und war erstaunt über das Erreichte. „Mit einer solchen Summe habe ich nicht gerechnet“, sagte er sichtlich bewegt. Er bat den Dank an die Samtgemeinde Baddeckenstedt und alle engagierten Kameradinnen und Kameraden auszurichten. Dieser Bitte schlossen sich Metscher und Jeitner an. Sie versicherten, diese Solidarität werde nicht vergessen. Wenn mal Not am Mann wäre, könnte man jederzeit auf sofortige Hilfe aus Lostau bauen.
Kamerad Wünsch war überwältigt und erläuterte die Schäden an dem von seiner Familie bewohnten Haus und die Schwierigkeiten des Wiederaufbaus. Während eines kleinen Imbisses, den seine Frau liebevoll mit einigen Kameraden vorbereitet hatte, demonstrierte ein Video die Dramatik der Hochwasserlage. Zur Erinnerung schenkte Metscher dem Wolfenbütteler Kreisbrandmeister die DVD und ein Buch mit Bildern und Geschichten des Hochwassers in dem Kreis Jerichower Land. Nach Abschluss der Veranstaltung waren sich die aus Wolfenbüttel angereisten Teilnehmer einig, dass sich für die Freude der Kameraden über die Unterstützung und die Solidarität die Mühe mehr als gelohnt hatte.
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