Erneut starker Anstieg der Mietpreise in Wolfenbüttel - Corona-Krise verschärft die Situation

Die Mieten in der Lessingstadt sind seit 2012 um 35 Prozent gestiegen.

Aus einer Anfrage des Wolfenbütteler Bundestagsabgeordneten Victor Perli geht hervor, dass die Mieten in Wolfenbüttel deutlich gestiegen sind.
Aus einer Anfrage des Wolfenbütteler Bundestagsabgeordneten Victor Perli geht hervor, dass die Mieten in Wolfenbüttel deutlich gestiegen sind. | Foto: Deutscher Bundestag / Achim Melde

Wolfenbüttel. Der Preis für eine freie Mietwohnung in Wolfenbüttel ist im vergangenen Jahr auf durchschnittlich 7,35 Euro pro Quadratmeter gestiegen. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage des Wolfenbütteler Bundestagsabgeordneten Victor Perli (Die Linke) zur Mietenentwicklung in Niedersachsen hervor. Wolfenbüttel ist damit von starken Preissteigerungen betroffen. Dies berichtet der Abgeordnete in einer Pressemitteilung.


Die Angebotsmieten sind seit 2012 um 35 Prozent gestiegen. Damals betrug die durchschnittliche Kaltmiete lediglich 5,44 Euro pro Quadratmeter. Das entspricht einer Steigerung von 4,4 Prozent pro Jahr seit 2012. Besonders auffällig sei der Anstieg um 8,1 Prozent im Vergleich zu 2018 (damals durchschnittlich 6,80 Euro pro Quadratmeter). Diese Zahlen führen jetzt auch zu Sorge in der Kommunalpolitik. „Die Mieten müssen für alle Bevölkerungsgruppen bezahlbar sein“, sagte André Owczarek, Linken-Mitglied im Rat der Stadt Wolfenbüttel. Wenn Mieterinnen und Mieter einen immer höheren Anteil ihrer Einkommen für die eigene Wohnung ausgeben und nun aufgrund der Corona-Krise auch noch mit Einkommenseinbußen leben müssten, gehöre das Thema wieder auf die Tagesordnung. „Vor Ort können wir den kommunalen Wohnungsbau stärken. Bei allem anderen müssen Bund und Land mehr machen“, so Owczarek.

Mietendeckel gefordert


Die Linke fordere auf Landesebene eine gesetzliche Deckelung der Mietpreise. „Nötig sind schnelle und wirksame Maßnahmen, um einen weiteren Anstieg der Mieten zu verhindern. Durch die Corona-Krise ist jetzt eine wirtschaftliche Notlage entstanden, in der vielen Mietern die Einkommen wegbrechen. Das verschärft die Situation“, sagte der Bundestagsabgeordnete Perli. Zuletzt hatten auch der DGB und die Landesarmutskonferenz aufgrund steigender Mieten vor Verdrängung gewarnt. Insbesondere älteren Menschen drohe Altersarmut. Die Linke setzt sich außerdem für einen gestärkten öffentlichen Wohnungssektor ein. Bund und Land müssten die Kommunen beim gemeinnützigen und sozialen Wohnungsbau unterstützen.


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