Erste Mieter sollen in sechs bis sieben Wochen Verträge unterschreiben ***mit Video***

von Thorsten Raedlein




Wolfenbüttel. In der Ratssitzung am vergangenen Mittwoch (WolfenbüttelHeute.de berichtete) hat sich der Wolfenbütteler Rat im nicht öffentlichen Teil der Sitzung mit großer Mehrheit auf einen  Bewerber geeignet. Heute wurde das Geheimnis um dessen Namen im Rahmen einer Pressekonferenz gelüftet: Die Firma Amandla International mit Sitz in Unna wurde mit dem Projekt beauftragt.

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So präsentiert sich das Haus künftig, blickt man von den Krambuden darauf. Ein Blickfang soll die Modesäule sein. Grafiken: Fleper Architekten Foto:



"Einer der Gründe für diese Wahl war, dass Amandla nicht nur mit ihrem Konzept überzeugen konnte, sondern zudem auch über kommunale Referenzen und Erfahrung bei der Neunutzung ehemaliger Hertie-Häuser verfügt", sagte Bürgermeister Thomas Pink. So hat Amandla bereits die Ex-Hertie-Immobilie in Lemgo wiederbelebt und ist aktuell mit einem Vorhaben in Detmold engagiert. "Wir sind kein Riesenunternehmen und beschränken und daher auf zwei bis vier Projekte im Jahr", erzählt Lars Esser, einer der Geschäftsführer des Investors. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Mittelstädten mit Häusern in guter Innenstadtlage – für Wolfenbüttel treffe dies zu.

Mit der architektonischen Umsetzung ist von Amandla das Büro Fleper Architekten aus Lennestadt betraut. "Wir haben zuerst geprüft, was architektonisch zum Standort passt", sagt Philipp Fleper. Dann musste der Spagat gelingen, auf der einen Seite genug Mieterflächen zur Verfügung zu stellen, auf der anderen Seite Flächen über 400 Quadratmetern bereit zu halten. Daher plane man mit sechs Einheiten und zwei Büros. Das Parkhaus bleibe erhalten, werde saniert und sogar erweitert.

Der Entwurf der Hochbauspezialisten sieht vor, das dominante Volumen des bestehenden Kopfbaus durch einen Teilabriss aufzulockern und entsprechend der benachbarten Geschäfte einzupassen. Der Eingriff in die Grundsubstanz des Gebäudes soll dabei auf ein Minimum reduziert bleiben. Die beiden vorhandenen Treppenhäuser bleiben und werden um zwei weitere ergänzt. Gleichzeitig soll eine möglichst frühe und prägnante Sicht auf die neue Eingangsfassade der Geschäfte sichergestellt werden. "Jedes Geschäft wird einen eigenen Eingang erhalten", sagt Fleper. Dadurch entstehen rechtwinklige und sehr großzügige Ladengeschäfte in Größen über 1000 Quadratmeter (drei), 500 Quadratmeter und 250 Quadratmeter sowie eine Bar/ein Café mit 35 Quadratmetern.

Die drei großen Geschäfte verfügen über Erd- und Obergeschoss. Das bisherige zweite Obergeschoss des Hauses (hier waren früher Verwaltung und Außenverkauf) wird das Parkhaus erweitern. Dadurch können die vorhandenen Parkbuchten verbreitert werden, ohne am Ende weniger Plätze zur Verfügung zu haben. "Am Ende werden über 190 Parkplätze geschaffen", so der Architekt. Weiterhin sollen zwei Büroflächen mit Blick in Richtung Schlossplatz entstehen. Die Außenfassade soll sich in zeitlosem weiß mit grauen Elementen und vielen Glasflächen präsentieren. Ein markanter Blickfang soll eine so genannte Modesäule über dem Café/der Bar sein.

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Ein Blick aus Richtung Schlossplatz auf das Gebäude. Foto:



Die meisten Wolfenbütteler dürfte jedoch interessieren, welche Geschäfte in das Haus einziehen werden. Hier kann Esser zwar noch keine konkreten Mieter benennen, es hätten sich jedoch schon mehr Interessenten gemeldet, als Flächen zur Verfügung stehen. Geschäfte wie C&A oder H&M seien jedoch nicht ausgeschlossen. In sechs bis sieben Wochen, so denkt er, werden die ersten Verträge unterschriftsreif sein. "Wenn zwei Großflächenmieter unterschrieben haben, können wir loslegen", sagt Esser, der mit Amandla 14,5 Millionen Euro hier investieren wird. Als realistisch sieht er eine Bauzeit von 12 bis 16 Monaten, frühester Wiedereröffnungstermin wäre also im Spätherbst 2015. "Der vorhandene Bebauungsplan deckt die Planungen zum Teil ab", betonte Pink. Da eine große Mehrheit im Rat dem Vorschlag positiv gegenüber steht, rechnet er mit keinen Verzögerungen in der Genehmigungsphase.

Ein Kompliment wollte Lars Esser am Ende noch los werden. "Die Stadt hat damals mit dem Kauf des Hauses richtig gehandelt. Wäre das anders gelaufen, wären wir heute noch lange nicht soweit wie jetzt."


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