Erziehungsberatungsstelle: Die neue Beraterin stellt sich vor

von Max Förster


Die neue Mitarbeitern Annette Scheffer, Beraterin für Eltern mit Säuglingen und Kleinkindern und Jörg Hermann, Leiter der Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche im neuen Beratungsraum. Fotos: Max Förster
Die neue Mitarbeitern Annette Scheffer, Beraterin für Eltern mit Säuglingen und Kleinkindern und Jörg Hermann, Leiter der Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche im neuen Beratungsraum. Fotos: Max Förster | Foto: Max Förster



Wolfenbüttel. Das Team der Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche kann sich seit 15. August über die neue, tatkräftige Unterstützung von Annette Scheffer freuen. In kleiner Runde stellte die studierte Sozialpädagogin am heutigen Dienstag ihr Einsatzgebiet und ihre Tätigkeitsfelder vor.

Ziel sei es, mit den Qualifikationen von Annette Scheffer, die hohe Nachfrage im Bereich von Familien mit Säuglingen und Kleinkindern zu befriedigen. Mit ihrer Halbtagsstelle werde die Sozialpädagogin überwiegend Familien mit Kindern im Alter von null bis drei Jahren beraten. Im Fokus steht hierbei die Bindung zwischen Eltern und Kind, denn "eine sichere Bindung verspricht auch eine bessere Entwicklung", so der Leiter der Beratungsstelle Jörg Hermann. In den meisten Fällen bedarf es nicht unbedingt einer Vielzahl an Beratungsgesprächen, so Jörg Hausmann, oft sei es so, dass die Eltern nur einen Schubs in die richtige Richtung benötigen. "Intuitiv machen die Eltern eigentlich alles richtig", so Annette Scheffer. Ihre Aufgabe sei es folglich, "den Knoten zu lösen" und die Eltern wieder auf den richtigen Weg zu bringen. "Die Eltern sollen Ideen bekommen, die Signale des Kindes zu lesen, sodass keine Missverständnisse entstehen.", so die neue Mitarbeiterin. Fragen, wie "Warum schläft mein Kind nicht?", "Warum isst es nicht richtig?" "Warum schreit mein Kind so oft?" oder Ängste und Sorgen  können hier Beratungsgegenstand sein.

Wer verbirgt sich hinter Annette Scheffer?


 Annette Scheffer berät für eine gelingende Eltern-Kind-Beziehung.
Annette Scheffer berät für eine gelingende Eltern-Kind-Beziehung. Foto: Max Förster



Annette Scheffer, selbst Mutter von drei Kindern, ist vor knapp zwölf Jahren nach Wolfenbüttel gekommen und hat in der Familienbildungsstätte ein Programm aufgebaut, dass sich um Mütter und deren Kleinkinder kümmert. Hier stand vor allem die Arbeit mit Kindern im Fokus, die aus hochbelasteten und risikobehafteten Familien stammen. Sieben Jahre hat sie hier beruflich verbracht. Um diese Thematik nicht nur privat, sondern auch beruflich auszubauen, habe sie sich dazu entschieden, eine Fortbildung zur Steep-Beraterin vorzunehmen. Aufgabe eines Steep-Beraters sei es, Eltern beim Aufbau einer gelingenden Eltern-Kind-Beziehung zu unterstützen. Hierzu nutzte sie auch die Videotechnik. Die Familien wurden in bestimmten Situation und im Umgang mit den Kindern gefilmt. So könne den Eltern das Geschehene vor Augen geführt werden, erklärte Annette Scheffer. Zudem sei sie gerade dabei, eine Weiterbildung als systemische Familienberaterin zu absolvieren, die noch einen Schritt über die Mutter-Kind-Beziehung hinausgeht und die sozialen Strukturen und Hintergründe des einzelnen Menschen auslotet.

Welche Familien können hier beraten werden?


Prinzipiell könne jeder die Beratung bei Annette Scheffer wahrnehmen, denn anders als bei anderen Institutionen sei hier keine Beantragung einer Beratungsstunde notwendig, erklärte der Leiter. Egal, ob das Kleinkind Probleme beim Ein- oder Durchschlafen hat, eine Essensstörung aufweist oder ob die Eltern selbst Hilfe in Anspruch nehmen wollen, da sie mit gewissen Situationen bei der Erziehung überfordert oder ratlos sind - für all diese Probleme diene die Beratungsstelle als Anlaufpunkt. "Wir versuchen die Hürden aus dem Weg zu räumen und das intuitiv richtige Elternverhalten wiederzubeleben", erklärte Jörg Hermann. Ziel der Beratungsstelle sei es, die Familien und deren Kinder so früh wie möglich zu erreichen, um der Ausbildung chronischer, sich festsetzender Verhaltensweisen entgegenzuwirken. Zudem wolle man den Eltern vermitteln, dass ihre Arbeit als Eltern und gleichzeitige Erzieher gut und vor allem "gut genug" sei und nicht nur die Eltern, sondern auch die Kinder "zurück in den sicheren Hafen zu holen", so Annette Scheffer. Die Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche könne sich jedoch nicht nur über eine neue Beraterin, sondern auch über einen neuen, barrierefrei zugänglichen Beratungsraum freuen, der sich direkt im Erdgeschoss befindet.