Es grüßt der Lenz in voller Blüte

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| Foto: Anke Donner)



Wolfenbüttel. Milde Temperaturen locken nicht nur Gartenfreunde ins Freie. Auch bei den städtischen Betrieben beginnt nun die Pflanzzeit. Gärtnermeister Dirk Fellenberg vom städtischen Grünflächenamt führte unsere Online-Tageszeitung durch die heiligen „Blumenhallen“.

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Gärtnermeister Dirk Fellenberg mit den Pflanzen, die nun in die Beete gebracht werden. Foto: Anke Donner)



Auf 2.500 Quadratmetern blühen und wachsen in der stadteigenen Gärtnerei Primeln, Stiefmütterchen, Tulpen und Narzissen. Vom Sämling bis zur fertigen Pflanze wird hier alles selber angebaut und gezüchtet. Gerade stehen die Frühblüher in voller Blüte und warten darauf auf die öffentlichen Plätze in der Stadt gepflanzt zu werden. „Die Frühjahrsbepflanzung beginnt heute bei uns. Das Wetter ist gut und nun geht es bei uns mit der Bepflanzung los. Wir haben immer ein Auge auf das Wetter. Denn wenn das Wetter schlecht ist, mindert das den Erfolg“, sagt Fellenberg.

Fellenberg ist mit Leib und Seele Gärtnermeister, das merkt man ihm schon beim Gang über das Gelände an. Seit 37 Jahren ist er Gärtner bei den städtischen Betrieben, hat hier sogar seine Ausbildung gemacht.

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Die Gewächshäuser der städtischen Betrieb sind voller bunter und duftender Blumen. Foto: Anke Donner)


Blumen sollen Freude vermitteln


Die Blumen auf dem Betriebshof sind seine Leidenschaft, jede einzelne Sorte kennt er mit Namen und weiß, wann ihre Zeit gekommen ist, das Gewächshaus zu verlassen. „Die Blumen auf den öffentlichen Flächen und an Schulen und Kindergärten sollen an jedem Ort dieser Stadt ein herzlichen Willkommen aussprechen. Wolfenbüttel ist eine Gärtnerstadt und hat einen starken Bezug zu Blumen und Pflanzen. Sie vermitteln ein Gefühl von Herzlichkeit. Es ist ein Stück Lebensqualität. In einer Stadt, wo viele Blumen sind, fühlt man sich doch gleich viel wohler. Das sagen uns auch immer wieder die Touristen“, erklärt Fellenberg.

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Die Blume der Saison zeigen sich in strahlenden Farben. Foto: Anke Donner)



Die Mitarbeiter der städtischen Betriebe sind heute mit ihren Fahrzeugen in der Stadt unterwegs und bepflanzen die Flächen am Stadtgraben, die Kreisel-Insel Am Rosenwall, den Holzmarkt und die Pflanzschalen und Ampeln in der Fußgängerzone, an Brücken und Straßen, um nur einige zu nennen. „Die Frühjahrsbepflanzung läuft ungefähr zwei Wochen. In dieser Zeit werden Tulpen, Narzissen, Primeln und Stiefmütterchen in verschiedenen Farben gepflanzt. Die Zucht und Bepflanzung ist darauf ausgelegt, dass es immer abwechslungsreich und nicht langweilig wird. Wir spielen mit den Farben und Sorten. Die ganze Pracht wird man dann zu Ostern sehen“, verspricht Fellenberg, der schon genau im Kopf hat, wie die diesjährige Bepflanzung aussehen soll.

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Allein auf diesem Träger stehen 60 Schalen mit je 105 Jungpflanzen. Sie müssen noch bis zum Sommer ordentlich wachsen. Foto: Anke donner)


Die Kinderstation


Fast alle Blumen werden auf dem Betriebshof in der Lindener Straße selber gezogen. Nur selten kommt es vor, dass man Jungpflanzen dazu kaufen muss. “Wir züchten unsere Pflanzen vorzugsweise selber. So können wir Qualität,  Menge und Zeitpunkt selber bestimmen“, erklärt der Gärtnermeister.

Während im Gewächshaus die Frühlingsblumen schon in voller Blüte stehen, sind die Sommerblüher noch kleine, zarte Pflänzchen, die gerade erst vorsichtig die ersten Blätter zur Sonne strecken. „Die Blumen, wie diese Eisbegonien, wurden in der vierten und fünften Kalenderwoche gesät und müssen nun pikiert werden“, sagt Fellenberg. Mit Pikieren meint man das Trennen der kleinen Pflanzen aus einem großen Pflanztopf in viele kleine, einzelne. In einer Saatschale befinden sich rund 800 Pflanzen, die in kleine Paletten umgesetzt werden müssen. Das ist Aufgabe der Auszubildenden und Gärtner im Gewächshaus und eine ganz schöne „Fummelarbeit“. Vorsichtig müssen die Blumen aus dem großen Topf in kleinere Paletten umgesetzt werden.

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Die Auszubildenden Nico und Niklas pikieren die Eisbegonien. Foto: Anke Donenr9



„Bis zum Auspflanzen im Mai und Juni haben sie ihre Größe erreicht. Wir warten mit dem Pflanzen der Sommerblumen immer bis nach den Eisheiligen. Dann können wir sicher sein, dass die Blumen keinen Schaden durch Frost nehmen. Denn wir behalten bei allem was wir tun immer die wirtschaftlichen Aspekt im Auge. Wir können das Risiko nicht eingehen und Blumen pflanzen, die dann durch Witterungseinflüsse eingehen. Wir versuchen immer, dass die Blumen, die wir züchten und pflanzen den Standortansprüchen gewachsen sind. Es nützt uns ja nichts, wenn wir Blumen pflanzen, die die klimatischen Bedingungen hier nicht aushalten und auch beispielsweise mal eine längere Trockenphase nicht überstehen“, erklärt er.

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Die SBW-Mitarbeiter sorgen dafür, dass es in der Stadt blumig wird. Foto: Anke Donner)



„Mir macht die Arbeit auch nach so vielen Jahren noch Spaß. Und ohne Leidenschaft kann man diesen Job auch nicht machen. Der Beruf ist so schön, weil man immer wieder neues und schönes entdecken kann. Mir ist auch wichtig, dass wir hier eine gute Ausbildung bieten, denn nur so können wir den Beruf aufrecht erhalten und dem Fachkräftemangel entgegenwirken“, sagt Dirk Fellenberg abschließend. Seine Lieblingsblume ist übrigens die Knollenbegonie.


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