Wolfenbüttel. Der Taubenbestand im Bereich von Klein Venedig hat erheblich zugenommen und macht den dortigen Anwohnern zu schaffen. In der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Bau, Stadtentwicklung und Umwelt schilderte ein Hausbesitzer dramatische Zustände.
Hunderte Tauben sollen sich schon allein auf dem einen Grundstück des vortragenden Einwohners niedergelassen haben und stetig an ihrer Vermehrung arbeiten. Wenn man den Hof zu dunkler Tageszeit betrete, würden bildlich beschrieben "tausende Tauben" aufgescheucht in die Luft flattern. Zentimeterhoher Kot und Gestank "zierten" das Grundstück und das, obwohl man versucht habe dagegen anzugehen. "Die Eigentümer dort kommen mit konventionellen Maßnahmen nicht weiter. Es ist grausam!", sagt der Hausbesitzer und hofft auf Hilfe von der Stadt.
Seuchengefahr? - Mieter fliehen aus dem Haus
Die hatte sich der Sache bereits angenommen, gleichwohl Bürgermeister Ivica Lukanic mehrfach deutlich machte, dass die Stadtverwaltung dafür gar nicht zuständig sei und es sich um ein lokales Einzelthema auf privatem Grund handeln würde. Dennoch habe man Unterstützung zugesichert und sich die Situation auch vor Ort angesehen.
Offenbar hat man hier wirklich dramatische Zustände erkannt, sodass auch ein Taubenvergrämer zum Einsatz kommen kann und scheinbar auch die Tötung der Tiere genehmigt wurde. Der im Ausschuss vortragende Einwohner scheint jedoch trotz alledem hilflos zu sein und nicht weiterzuwissen. Wohnungen in seinem Haus bekäme er nicht mehr vermietet. Eine Mieterin, die erst im Februar eingezogen sei, habe das Haus mit dem Vorwurf der "Seuchengefahr" bereits wieder verlassen. Wie es nun weitergeht: unklar.
Die Population von Tauben ist vielerorts immer mal wieder ein Thema. In der Nachbarstadt Braunschweig setzt sich die Initiative Stadttiere für die Tauben ein und versucht, deren Population mittels kontrollierter Taubenschläge zu verringern und deren Lebensumstände zu verbessern. Mehr dazu lesen Sie in unserem Artikel "Stadttauben: Verein möchte weitere Taubenschläge eröffnen".
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