Evangelische Jugend kämpft um ihre Diakonin

Es sei bereits wenige Sekunden vor 12. Dabei gehe es auch um die Zukunft der Kirche.

Mit Diakonin Götz sei endlich wieder Schwung in die Jugendarbeit gekommen.
Mit Diakonin Götz sei endlich wieder Schwung in die Jugendarbeit gekommen. | Foto: Förderverein der Propsteijugend Schöppenstedt

Wolfenbüttel. Die Evangelische Jugend Schöppenstedt ist verzweifelt. Es sei bereits wenige Sekunden vor 12. Sie richteten sich mit einer dringenden Forderung an ihre Landeskirche in Braunschweig. Darüber berichtet der Förderverein der Propsteijugend Schöppenstedt "Wir für Euch e.V" und stellt sich voll und ganz hinter die Jugend. Dies geht aus einer Pressemitteilung hervor.



Mitte Mai 2023 habe große Freude in der Braunschweiger Jugendkirche geherrscht: Damals wurde Paula-Marie Götz als neue Propsteijugenddiakonin der Evangelischen Jugend Schöppenstedt (EVJ) eingeführt. Ihre Stelle hatte sie im September des Vorjahres 2022 angetreten. Diese sei allerdings auf zwei Jahre befristet gewesen.

Diese zwei Jahre Befristung enden nun im September diesen Jahres - obwohl Vertreter des EVJ-Vorstands vor der vollbesetzten Kirche und dem anwesenden Landesbischof Dr. Christoph Meyns im Mai 2023 auf die prekäre Situation der EVJ hingewiesen hätten. Denn: Die Geschichte der hauptamtlichen Diakonenstelle in Schöppenstedt sei geprägt von Personalwechseln und Stellenreduktion. Bereits 2011, nach dem Weggang der damaligen Diakonin Britta Wagener, sei die Stelle von einer vollen auf eine halbe reduziert worden. Darauf folgte eine dreijährige Vakanz, die im Sommer 2014 endete. Von 2014 bis 2017 füllte Henning Jorns die halbe Stelle, habe jedoch aufgrund beruflicher Doppelbelastung aufgeben müssen. Während der nun folgenden fünfjährigen Vakanz habe das Angebot für Kinder und Jugendliche von den Ehrenamtlichen nicht dauerhaft aufrechterhalten werden können. Die Zahl der Mitarbeitenden und Teilnehmenden sei kontinuierlich zurückgegangen. Auch die Freizeiten und Aktionen hätten darunter stark gelitten. "So sank die Teilnehmendenzahl beispielsweise des Pfingstzeltlagers von 120 auf zwischenzeitlich nur noch 48 Kinder und Jugendliche", erklärt der Förderverein.

Diakonin sorgte für Verbesserung


Seit September 2022 und dem Beginn der Dienstzeit von Paula-Marie Götz und ihrem Einsatz, würde es endlich wieder deutlich besser aussehen für die Kinder- und Jugendarbeit in Schöppenstedt: Die EVJ habe mehr als 30 engagierte Jugendliche während JuLeiCa-Schulungen ausbilden können. Die Schöppenstedter Diakonin habe bereits nach wenigen Wochen im Amt neue Aktionen ins Leben gerufen, etwa die Kindergruppe “Naturschelme”, die sich wöchentlich trifft und gemeinsam den Elm erkundet. Auch die Zahl der Ehrenamtlichen sei innerhalb der zweijährigen Dienstzeit deutlich gestiegen.

Umso tragischer sei es, dass diese rosigen Zeiten nun mutmaßlich kurz vor dem Ende stünden, denn eine unbefristete Vollzeitstelle sei für die Propstei Schöppenstedt aktuell nicht vorgesehen. Dabei würde diese langfristige Planbarkeiten ermöglichen und stabile und nachhaltige Strukturen in der Kinder- und Jugendarbeit im Raum Schöppenstedt schaffen. Hier befände sich ein sozialer Brennpunkt, in dem viele Wohneinrichtungen für Kinder und Jugendliche ihren Sitz haben. Eine solche Stelle würde eine Veränderung erzielen, so der Förderverein.

Förderverein stellt sich hinter die Propsteijugend


Der Förderverein der Propsteijugend Schöppenstedt begrüßt, dass sich der EVJ-Vorstand mit einem Brief an die Landeskirche in Braunschweig gewendet und deutlich gemacht hat, dass es in der Propstei Schöppenstedt eine volle Diakonstelle braucht. Angehängt an diesen Brief waren die Unterschriften von etlichen Eltern und Gemeindemitgliedern, die das Anliegen und die Forderungen unterstützen.

"Wir als Förderverein der Ev. Jugend Schöppenstedt 'Wir für Euch' schließen uns diesen Forderungen vollumfänglich an! Wird die Kinder- und Jugendarbeit nicht nachhaltig finanziert, stirbt sie. Unterstützen Sie unsere Forderung, sprechen Sie mit Ihren Pfarrerinnen und Pfarrern und mit der Landeskirche. Nur, wenn die Kinder- und Jugendarbeit nachhaltig gefördert und finanziert wird, hat Kirche eine Zukunft", so bittet der Förderverein um Mithilfe.


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