Wolfenbüttel. Nur drei Wochen nach der Wiedereröffnung zieht Gastronom Peter Schittko die Reißleine und schließt seine Restaurants "l’Oliveto" und das im neuen Löwentor angesiedelte "Zum Glück" wieder. In einer Pressemitteilung spricht er von einer vorübergehenden Maßnahme, macht aber auch deutlich, dass seine Existenz auf der Kippe steht.
Grund seien die in der Corona-Krise ausbleibenden Gäste und massiven Umsatzeinbrüche. Beide Restaurants seien fast leer. Lediglich auf den Außenplätzen würden sich einige Gäste einfinden. „Die gesamte Struktur ist zusammengebrochen. Uns fehlen 70% des Umsatzes, denn die Basis unserer Restaurants sind Feiern, Betriebsveranstaltungen, Besuchergruppen und Touristen. Gleichzeitig laufen Miet- und Nebenkosten normal weiter“, sagt Schittko.
Ein kostendeckendes Arbeiten sei laut dem Gastronomen nicht mehr möglich. Selbst effizientes Einkaufen sei unter den aktuellen Bedingungen undenkbar; der Lebensmittelbedarf lasse sich kaum noch abschätzen. Die Soforthilfe der NBank und Mittel aus dem Solidarfonds der Stadt seien angesichts der täglichen Verluste nur ein Tropfen auf dem heißen Stein gewesen. Auch der Außer-Haus-Verkauf könne dies nicht abfangen.
"Es ist auch eine Katastrophe für meine Mitarbeiter"
„Wir danken allen Wolfenbüttelern, die uns bisher unterstützt haben, aber unter den aktuellen Umständen können wir den Betrieb nicht aufrechterhalten“, erklärt er. Die Entscheidung sei dem Gastronomen nicht leicht gefallen. „Es ist nicht nur meine Existenz, die hier auf der Kippe steht. Es ist auch eine Katastrophe für meine Mitarbeiter. Immerhin stecken mehr als 50 Schicksale dahinter“, so Schittko.
„Wir haben 300 Plätze im Zum Glück und 200 im l’Oliveto, die zu normalen Zeiten belegt waren“, erklärt er. „Die Auflagen zum Schutz der Bevölkerung sind sicherlich richtig und wichtig. Rund um die Uhr suchen wir nach Lösungen, wie wir unter diesen Umständen arbeiten können. So kann es jedenfalls nicht weitergehen“, sagt Schittko. Er hofft auf Unterstützung der Branche durch die Bundesregierung. Unter anderem sei die Rede von einer Staatshilfe für die Fixkosten gewesen. Das würde in seinen Augen helfen. „Dies soll ein Weckruf sein. So wie uns, geht es vielen in der Branche. Es hilft nur, wenn wir gemeinsam einen Dialog finden.“
Dauerhaft schließen will Peter Schittko die beiden Restaurants nicht. Wann sie wieder öffnen, kann er aber nicht sagen. Dafür hofft der Gastronom auf weitere finanzielle Hilfen oder eine Lockerung der Maßnahmen. „Mein halbes Leben bin ich in der Gastronomie tätig. Bisher haben wir immer alles geschafft. Auch wenn ich noch nicht weiß, wie, irgendwie werden wir auch diese Situation meistern.“
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