Falscher Polizist hat zugeschlagen - Opfer haben ein Vermögen verloren

Ein älteres Ehepaar (84 und 85) aus Wolfenbüttel wurde Opfer eines falschen Polizisten.

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Die Polizei warnt vor falschen Polizisten.
Die Polizei warnt vor falschen Polizisten. | Foto: Werner Heise

Wolfenbüttel. Die Methode sollte eigentlich bekannt sein und doch haben die Täter immer wieder Erfolg. In einem perfiden Spiel wird sich strategisch das Vertrauen der Opfer erschlichen, bevor die Falle zuschnappt. Jetzt hat es ein älteres Ehepaar aus dem Wolfenbütteler Stadtgebiet erwischt. Ein falscher Polizist hat ihnen Schmuck und Wertsachen in Höhe von rund 145.000 Euro abgenommen.



Die Tat, über die die Polizei bei einem Pressegespräch informierte, war gut und strategisch vorbereitet. Zwischen dem 9. und 16. November erhielt ein älteres Ehepaar (84 und 85 Jahre) immer wieder Anrufe eines vermeintlichen Polizeibeamten. Auf dem Telefondisplay erschien dabei die Notrufnummer 110. Zunächst habe der Anrufer gar keine Forderungen gestellt, sondern wollte lediglich vor Einbrechern im Wohngebiet der späteren Opfer warnen. Er soll zudem ganz allgemein nur über Alltagssachen gesprochen haben.

Täter schlagen erst Tage später zu


Erst Tage später, nach vielen weiteren Telefonaten und dem Aufbau einer Art Beziehung, kam es dann zu der akuten Situation. Der Mann, der sich zuvor unter Nennung eines Namens und einer Dienstnummer als Polizist des Polizeikommissariats Wolfenbüttel vorgestellt hatte und seine Identität sogar durch eine weitere Anruferin bestätigen ließ, setzte das Ehepaar nun unter Druck.

Man habe jetzt die Adresse des Paares im Zusammenhang mit der Einbruchserie gefunden. Aufgrund der gestiegenen Gefahr empfahl der falsche Beamte alle Wertsachsen in Sicherheit zu bringen und der Polizei zu übergeben. Er selbst könne jedoch nicht kommen, wolle jedoch jemanden zur Abholung vorbeischicken. Schmuck und weitere Wertsachen sollten hierfür in einen Beutel gelegt und an der Papiertonne vor dem Haus deponiert werden.

Die Senioren fielen auf die psychologischen Spielchen des Mannes herein und folgten dessen Aufforderung. Sie beobachteten dann, wie ein 20 bis 30 Jahre alter Mann, 170 bis 180 Zentimeter groß und schlank, in einem schwarzen Jogginganzug und mit einer über das Gesicht gezogenen Kapuze, den Beutel abholte. Mitten am Tag, gegen 13.30 Uhr in einem Wohngebiet. Besonders makaber: Der falsche Polizist meldete sich im Anschluss noch einmal telefonisch, um mitzuteilen, dass der übergebene Schmuck einen viel geringeren Wert hätte, als durch die Opfer angegeben.

Betrugsversuche nehmen zu


Die Polizei warnt nun erneut vor dieser Betrugsmasche und erklärt, dass diese und ähnliche Versuche sich derzeit im Landkreis Wolfenbüttel häufen würden. Gerade jüngere Menschen sollten ältere Angehörige und Bekannte warnen.


Das sollte man beachten:
- Die Polizei ruft niemals mit der Rufnummer 110 an
- Die Polizei fragt nicht nach Bargeld und Wertsachen
- Seien Sie grundsätzlich misstrauisch
- Lassen Sie keine fremden Personen in Ihr Haus
- Rufen Sie die Polizei selbst an und fragen Sie nach Rat
- Ziehen Sie bei Anrufen eine Vertrauensperson hinzu
- Fragen Sie Anrufer nach einer Rückrufnummer

Und ganz allgemein:
- Lassen Sie sich aus dem Telefonbuch nehmen
- Vereinbaren Sie mit Ihrer Familie ein Codewort, dass nur sie kennen
- Dokumentieren Sie für sich selbst Ihre Wertgegenstände



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