Fehlt dem Jugend- und Skaterplatz eine Toilette?

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Seit der Eröffnung des Jugendplatzes herrscht an der Langen Straße viel Betrieb. Foto: Archiv/Robert Braumann
Seit der Eröffnung des Jugendplatzes herrscht an der Langen Straße viel Betrieb. Foto: Archiv/Robert Braumann | Foto: Robert Braumann

Wolfenbüttel. Im Juni letzten Jahres wurde der Jugend- und Skaterplatz an der Langen Straße eröffnet. Doch was, wenn die Kinder und Jugendlichen, die sich dort aufhalten, ein "natürliches Bedürfnis" haben? Fehlt hier eine öffentliche Toilette?


Am Mittwoch meldete sich Markus Bechner, ein Mitarbeiter der benachbarten Tankstelle, bei regionalHeute.de und kritisierte das Fehlen einer Toilette. Die Mitarbeiter der Tankstelle würden den Schlüssel für ihr WC zwar gerne zur Verfügung stellen, doch nehme dies langsam Überhand. "An einem Wochenende mit gutem Wetter können es 30 bis 40 Toilettengänge am Tag sein", berichtet Bechner. Zudem kam es auch schon vor, dass die Toiletten beschmiert oder beschädigt wurden. "Nach 21 Uhr geben wir den Schlüssel nur noch ungern raus", so Bechner. Die Stadt müsse den Jugendlichen die Möglichkeit geben, sich zu erleichtern. Die Jungs könnten sich zur Not in Büsche schlagen, doch es seien ja auch Mädchen und kleine Kinder dort.

"Kein dringliches Problem"


"Wir sehen es nicht, dass es dort ein dringliches Problem gibt", betont dagegen Thorsten Raedlein, Pressesprecher der Stadt Wolfenbüttel. Es gebe genug Toiletten in der Umgebung, etwa im benachbarten Jugendfreizeitzentrum oder im Eingangsbereich des Stadtbads Okeraue. Raedlein zeigte sich zudem verwundert, dass - wenn es an der Tankstelle ein Problem gebe - nicht der Dialog mit der Stadt gesucht werde. Man könne darüber nachdenken, die Kinder und Jugendlichen besser zu informieren, wo in der Umgebung frei zugängliche Toiletten zu finden sind. Bei der geplanten Modernisierung des Jugendfreizeitzentrums könne man zudem darüber nachdenken, ob man die Toiletten so anlegt, dass sie auch außerhalb der Öffnungszeiten zugänglich sind.

"Nette Toilette"


Außerdem arbeite die Verwaltung derzeit an dem neuen Konzept „nette Toilette“. Hierbei stellen, von außen gut sichtbar, Gastronomen oder andere Unternehmen ihre Toiletten der Öffentlichkeit zur Verfügung. Im Gegenzug erhalten die Teilnehmer von der Stadtverwaltung eine Aufwandsentschädigung. Daran könne sich auch die Tankstelle beteiligen, so Raedlein.

Büsche sind keine Alternative


Von der Alternative, sich in den angrenzenden Büschen zu "erleichtern", rät der Stadtsprecher ab. Für das Urinieren in der Öffentlichkeit können Geldbußen bis zu 5.000 Euro fällig werden.


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