Wolfenbüttel. Der Landkreis Wolfenbüttel ist auf bevorstehende Corona-Impfungen vorbereitet. Sobald der erste Impfstoff zur Verfügung steht, kann die erste Impfstraße im KOMM in Wolfenbüttel in Betrieb genommen werden. Bis zum 30. November sollten die Kommunen ihre Standorte für die Impfzentren dem Land mitteilen. Bis Mitte Dezember sollte die Einrichtung abgeschlossen sein. Innerhalb von elf Tagen wurden im KOMM zwei Impfstraßen errichtet, Kabinen gebaut und Mobiliar beschafft. Hunderte von Aufgaben galt es im Detail zu erledigen, wie Landrätin Christiana Steinbrügge bei einem Pressetermin am heutigen Donnerstag berichtete. Die ersten Impfdosen werden im Januar erwartet. Das KOMM ist zunächst bis zum 30. Juni angemietet, mit der Option auf Verlängerung bis zum Jahresende 2021.
Das KOMM als Impfzentrum am Rande der Stadt Wolfenbüttel erscheint auf den ersten Blick problematisch, doch Olaf Glaeske, Sachgebietsleiter Katastrophenschutz im Landkreis Wolfenbüttel, erklärt die Entscheidung: "Wir haben hier einen großen Parkplatz, auf dem die Leute ihre Autos abstellen können. Außerdem ist direkt gegenüber eine Bushaltestelle, an der jede Stunde die 796 ganztägig fährt. Auch, wenn es am Rande der Stadt liegt, ist es gut angebunden." Wichtig bei der Standortwahl sei außerdem die Barrierefreiheit gewesen.
Wer zur Impfung kommen möchte, müsse jedoch zunächst einen Termin beim Land Niedersachsen machen. Diese werden über eine Hotline vergeben. Im Willkommensbereich des Impfzentrums sollen die zukünftigen Besucher zunächst mit einem Getränkt begrüßt werden. Ziel war es hier eine Wohlfühlatmosphäre zu schaffen, in der die Menschen einen Augenblick verschnaufen können, ehe sie zur Impfung gehen, um sich dann mit einem guten Gefühl impfen lassen zu können. Zudem werde im Eingangsbereich bereits Fieber gemessen und die Formalien ausgefüllt.
Ein breiter Gang führt die "Impflinge", nachdem die ersten Formalien ausgefüllt wurden, in den ersten Wartebereich. Dort werden noch einmal die Personalien geprüft. Auf Alustühlen müsse dann auf das Gespräch mit einem der Ärzte gewartet werden. "Wir haben uns mit Absicht für Alustühle entschieden", erklärt Christiana Steinbrügge. "Die können wir einfacher wieder desinfizieren." Obwohl zunächst nur zwei Impfstraßen eingerichtet wurden, habe man Kapazitäten im Bedarfsfall bis zu fünf Impfstraßen zu errichten. Die Entscheidung darüber treffe jedoch das Land.
Vor der Impfung müssen die Patienten ein Gespräch mit einem Arzt führen. Neben der körperlichen Untersuchung, ob der Patient auch geimpft werden darf, könnten hier noch einmal Sorgen und Nöte besprochen werden. Nur wer eine Unterschrift des Arztes bekommt, werde am Ende auch geimpft. In den Impfkabinen warten schließlich jeweils eine Verwaltungskraft und eine Person, die die Impfung ausführen darf.
Anschließend müssen die Geimpften eine Viertelstunde im zweiten Wartebereich verbringen. "Wir wollen sichergehen, dass es zu keinen Kreislaufproblemen nach dem Impfen oder sonstigen Reaktionen kommt", erklärt Glaeske. "Wir dürfen nicht vergessen, dass die ersten Personen, die hier geimpft werden, Risikopatienten sind. Und sie sind unter Umständen auch noch aufgeregt." Für den Notfall stehe ein Santitäter-Team bereit.
Den Weg der Impfung müsse jeder zweimal durchlaufen, denn nach 21 oder 28 Tagen - je nach Impfstoff - müsse die Impfung wiederholt werden. Der Termin für die zweite Impfung werde dem Patienten allerdings gleich mit dem ersten Termin mitgeteilt.
Zunächst solle lediglich eine Impfbahn in Betrieb genommen werden. Geimpft werden soll von Montag bis Freitag in der Zeit von 9 Uhr bis 18:30 Uhr. Alle zwei Stunden gebe es eine halbe Stunde Pause für die Mitarbeiter. Neben den Impfstraßen seien auch zwei mobile Teams unterwegs, die sich unter anderem um die Bewohner der Alten- und Pflegeheime kümmere.
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