Wolfenbüttel. Mit einer glanzvollen Veranstaltung wurde am Donnerstag, 6. März, das Wolfenbütteler Themenjahr des Vereins Kulturstadt Wolfenbüttel e.V. „Anton Ulrich 2014“ eröffnet. Ort dieses Festakts war die Augusteerhalle der Herzog August Bibliothek.
Nach der Begrüßung durch Prof. Dr. Schmidt-Glintzer, Direktor der HAB, folgten Grußworte des Bürgermeisters Thomas Pink und des Vorsitzender des Kulturstadtvereins, Prof. Dr. Christoph Helm. Schon in diesen drei Grußworten wurde deutlich, wie viele Facetten der Welfenherzog Anton Ulrich zu bieten hat: Barocker Herrscher, machtbewusster Politiker, talentierter Dichter und Theaterliebhaber, ambitionierter Kunstsammler und Bauherr – Herzog Anton Ulrich zählte ohne Zweifel zu den bedeutendsten Persönlichkeiten des Absolutismus.
Im Mittelpunkt des Abends stand aber Herzog Anton Ulrich als Förderer der Künste. Sichtbarste Zeichen seiner Leidenschaft für die Musik, besonders für die Oper, war die Errichtung der Opernhäuser in Wolfenbüttel und Braunschweig, was Dr. Sabine Sonntag, die Festrednerin des Abends zu berichten wusste. In ihrem ausgesprochen kenntnisreichen und unterhaltsamen Ausführungen zum Thema „Die Oper kommt an – Vom Canal Grande bis nach Versailles und Wolfenbüttel“ stellte sie dar, wie Herzog Anton Ulrich das Musiktheater in den Norden holte. Die mehr als 150 begeisterten Zuhörer erfuhren von der Entstehung der Oper in Italien und dem Siegeszug des Musiktheaters durch Europa. Nicht nur die musikalischen Wurzeln der Operngeschichte wurden beleuchtet, auch das Finanzsystem der Opernhäuser war ein Thema. So referierte Dr. Sonntag, dass unter Herzog Anton Ulrich die Bezahlung eines Einzelplatzes im Wolfenbütteler Opernhaus eingeführt wurde. Konnten vorher nur ganze Logen für einen Opernbesuch reserviert werden, so ermöglichte der Herzog mit diesem System der „Einzelkarten“ auch nicht so finanzkräftigen Musikliebhabern den Opernbesuch.
Nach diesem erfrischenden Einblick in die Operngeschichte wurde der Abend beendet mit einem Konzert des Ensembles BraunschweigBarock . Unter dem Titel „Sonnenaufgang in Wolfenbüttel“ brachten sie Musik der Barockkomponisten Rosenmüller, Lully, Kusser u.a. zu Gehör. Die Musiker um Henning Bundies begeisterten das Publikum mit ihrer Spielfreude und musikalischen Präzision und machten damit den Auftakt des Anton-Ulrich-Jahres zu einem kulturellen Erlebnis.
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