Schandelah. Das naturhistorische Projekt Geopunkt Schandelah beteiligt sich in diesem Jahr erstmals am nationalen Tag des Geotops. Dafür wird die fossile Grabungsstelle im Landkreis Wolfenbüttel erstmals der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Der paläontologische Tag der offenen Tür am 20. September beginnt um 10 Uhr und endet um 17 Uhr.
Betreut und wissenschaftlich geleitet wird der Tag des Geotops vom Staatlichen Naturhistorischen Museum Braunschweig (SNHM). Im Sommer 2014 haben unter
Führung von Prof. Ulrich Joger und Dr. Ralf Kosma die Ausgrabungen in der ehemaligen Gemeindegrube bei Schandelah begonnen. Der dortige Posidonienschiefer ist bekannt für seine reichhaltigen Fossilien aus der Zeit des Jurameers vor rund 180 Mio. Jahren. Im Juni konnte bereits der erste Fund eines Fischsauriers (Ichthyosaurier) aus der laufenden Grabung bekannt gegeben werden.
Am Tag des Geotops ist Dr. Kosma mit seinem Grabungsteam vor Ort. Alle Interessierten können sich live und aus erster Hand informieren, wie das Fenster in die Jurazeit Schieferplatte um Schieferplatte weiter geöffnet wird. Wie läuft ein Grabungstag ab? Wie erkennt man die Funde? Wie werden sie gesichert? Welche Bedeutung hat der Geopunkt für unsere Gegenwart und Zukunft. All diese Fragen können im Steinbruch gestellt und beantwortet werden.
Ort: Der Geopunkt Schandelah liegt nordöstlich von Schandelah in Richtung Wohld am Kirschberg Koordinaten: 52.287740, 10.709178
Anfahrt über L633 oder K144, dann Feldweg, am Aktionstag ausgeschildert
Wichtige Hinweise:
Am Geopunkt gibt es keine Parkplätze. Im Sinne der Natur freuen sich die Initiatoren über alle Besucher, die mit dem Fahrrad oder zu Fuß kommen. Interessierte sollten an festes Schuhwerk und wetterfeste Kleidung denken.
Der Eintritt ist frei. Getränke und Speisen werden nicht angeboten
Der Tag des Geotops in Schandelah ist eine gemeinsame Aktion von der Dr. Scheller Stiftung, dem Staatlichen Naturhistorischen Museum Braunschweig und dem Geopark Harz . Braunschweiger Land . Ostfalen.
Über den Geopunkt Schandelah: Die Dr. Scheller Stiftung aus Braunschweig hat mit dem Geopunkt Schandelah ein naturhistorisches Pilotprojekt ins Leben gerufen. Eine mehrjährige Vorbereitungszeit führte im August 2014 direkt in die erste Phase der Ausgrabungen nach urzeitlichen Fossilien auf dem Gelände des ehemaligen Schiefersteinbruchs. Die wissenschaftliche Leitung der Freilegungen hat das Staatliche Naturhistorische Museum Braunschweig (SNHM) unter Führung von Prof. Joger übernommen.
Das Gesamtprojekt Geopunkt Schandelah besitzt vier inhaltliche Ebenen:
1. Wissenschaft & Forschung: Dazu gehören die laufenden paläontologischen
Untersuchungen.
2. Bildung: Der Geopunkt Schandelah soll zu einem öffentlichen und schulisch
nutzbaren Lern- und Erfahrungsort bez. der Themen Urgeschichte, Natur,
Lebenswelt, regionale Heimat ausgebaut werden.
3. Naturschutz: Umgeben von industrieller Landwirtschaft soll das Gelände in
ursprünglicher Form renaturiert werden. Der Geopunkt wird Rückzugsort für bedrohte
heimische Tier- und Pflanzenarten.
4. Nachhaltiger Tourismus: Der Geopunkt Schandelah will das Angebot an historisch
wertvollen Zeitorten der Region Braunschweig / Harz sinnvoll ergänzen. Ziel ist es,
damit nachhaltigen Tourismus zu fördern und die regionale Identität zu stärken.
Ermöglicht wird der Geopunkt Schandelah durch eine breite Allianz von Unterstützern und privaten Spendern.
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