Wolfenbüttel. Auch wenn der Wolfenbütteler Weihnachtsmarkt bereits seit dem 26. November geöffnet hat, die Friedenstanne auf dem Stadtmarkt musste sich noch etwas gedulden. Traditionell erstrahlt dieses Geschenk aus dem norwegischen Drammen erst am 1. Advent, so auch in diesem Jahr. Das berichtet die Stadt Wolfenbüttel.
Am 1. Dezember fanden sich viele Wolfenbütteler auf dem Weihnachtsmarkt zusammen, um der feierlichen Illumination beizuwohnen. Nach musikalischer Einstimmung durch den Posaunenchor Wolfenbüttel unter der Leitung von Hans-Hermann Haase begrüßte Bürgermeister Thomas Pink die Logenbrüder aus Drammen und Wolfenbüttel sowie alle anderen Weihnachtsmarktbesucher.
Friedenslichter für die DDR
Die langjährige und lebendige Tradition ist entstanden, als 1962 Mitglieder der Druidenloge aus Norwegen die innerdeutsche Grenze sahen. Von da an sollte immer zur Weihnachtszeit auf dem Stadtmarkt eine Tanne stehen, deren Lichter in die damalige DDR ausstrahlen.
"Seit nunmehr 29 Jahren ist es die Friedenstanne, die einen Appell für eine friedliche Welt, aber auch für ein friedliches Wolfenbüttel sein soll. Diese liebevoll geschmückte Tanne soll daher nicht nur unseren Weihnachtsmarkt verschönern, sondern sie besitzt auch eine sehr ernsthafte und faktische Symbolik", erklärt Bürgermeister Thomas Pink den Brauch. Nicht nur Kriege auf der ganzen Welt und bewaffnete Unruhen, eskalierende Demonstrationen, sich verschärfende Weltpolitik, auch eine immer größer werdende Hetze mitten in Deutschland sei bedenklich.
GegenWut, Respektlosigkeit, Hass und Hetze
"Der Frieden fängt hier vor Ort, zuhause, am Arbeitsplatz in der Freizeit und in der Nachbarschaft an", so Pink. Es sei bedenklich, dass viele Menschen andere Meinungen nicht mehr respektieren und über Kleinigkeit in Streit geraten. Deswegen rief Pink dazu auf, nett zueinander zu sein, ohne Wut, Respektlosigkeit, Hass und Hetze.
Die Menschen sollten sich lieber wieder auf die guten Werte unserer Gesellschaft besinnen, wie einen respektvollen Umgang miteinander, Höflichkeit, Dankbarkeit und Hilfsbereitschaft. Auch wenn es jederzeit möglich sei, gerade die Adventszeit könne auch Zeit des Umdenkens sein, so forderte Pink auf: "Geben sie jetzt und hier ihrem Nachbarn die Hand und wünschen ihm eine frohe Adventszeit. Und kommen Sie ins Gespräch miteinander." Begleitet zu den Klängen des Posaunenchors, erhellte die Friedenstanne schließlich den Weihnachtsmarkt.
Empfang im Ratssaal
Im Anschluss gab es einen Empfang im Ratssaal für die angereisten Mitglieder der Logen aus Drammen und Wolfenbüttel. Bürgermeister Thomas Pink, Vertreter der Wolfenbütteler Loge "Zur Bundestreue" und der Logen aus Norwegen erinnerten in ihren Grußworten ebenfalls an die jahrzehntelange Tradition der Friedenstanne, die ihre Aufgabe, für Frieden und Einigkeit in der Welt zu mahnen, noch immer habe.
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