Frühe Hilfen in Wolfenbüttel: Unterstützung für Eltern ausgeweitet

Die Kooperation zwischen der Fachstelle Frühe Hilfen und dem Städtischen Klinikum Wolfenbüttel wird erweitert.

Das Team des Klinikums und der Fachstelle Frühe Hilfen des Landkreises bauen ihre Kooperation weiter aus.
Das Team des Klinikums und der Fachstelle Frühe Hilfen des Landkreises bauen ihre Kooperation weiter aus. | Foto: Städtisches Klinikum Wolfenbüttel

Wolfenbüttel. Bereits seit 2019 berät und informiert die Fachstelle Frühe Hilfen des Landkreises Wolfenbüttel Eltern auch im Klinikum. Die in diesem Rahmen geschlossene Kooperationsvereinbarung mit dem Städtischen Klinikum Wolfenbüttel wurde nun erweitert, wie Klinikum und Landkreis in einer gemeinsamen Pressemitteilung mitteilen.



„Der Lotsendienst ermöglicht Eltern bereits direkt nach der Geburt einen ersten Kontakt zu den Frühen Hilfen. Wir gratulieren den Eltern, heißen die Babys willkommen und können erste Informationen geben. Bei Bedarf beraten wir und vermitteln Unterstützung und Hilfen" erklärt Annette Scheffer, Teamleitung der Fachstelle Frühe Hilfen des Landkreises. So habe zum einen das Team des Klinikums bereits bei der Anmeldung zur Geburt frühzeitig Kontakt zu den Müttern und könne bei Vorliegen gesundheitlicher, psychischer und sozialer Risikofaktoren den Kontakt zu den Frühen Hilfen herstellen. Zum anderen seien zwei Mitarbeiterinnen des Lotsendienstes zweimal wöchentlich auf der Station 3.2 und im Kreißsaal präsent.

Das ist jetzt neu


Darüber hinaus bestehe ein enger Austausch zwischen den Lotsinnen mit den Hebammen, Kinderkrankenschwestern und dem ärztlichen Team. Bei akutem Bedarf nehme das Team des Klinikums auch außerhalb der Lotsendienstzeiten Kontakt zur Fachstelle auf. Diese enge Zusammenarbeit, die sich auch im Arbeitskreis „Krisen rund um die Geburt" fortsetzt, wird nun um einen wichtigen Baustein erweitert: „Im Rahmen des Hebammenstudiums ist auch ein Externat, also Einsätze außerhalb des Klinikums, vorgesehen. Dieses können die Studierenden nun auch bei uns in der Fachstelle Frühe Hilfen absolvieren", so Scheffer. Die Kooperationsvereinbarung mit dem Klinikum wurde diesbezüglich entsprechend angepasst.

Bedarf ist da


Ein Blick auf die Zahlen des vergangenen Jahres macht den Bedarf deutlich. Im Rahmen der mehr als 300 Informationsgespräche wurde in 47 Fällen ein anschließendes Beratungsgespräch vereinbart. Die Gründe sind vielfältig und reichen unter anderem von psychischen Belastungen, Fragen zur Entwicklung von Babys oder Überforderungsgefühlen, Teenager-Mutterschaft bis hin zu Belastungen durch Fluchterfahrungen. Bei der Suche nach einer Hebamme arbeite man mit der Elternschule des Klinikums „Storchennest 51" und der Hebammenzentrale Braunschweig zusammen, so Annette Scheffer. Zudem wurden auch ein Dutzend Hausbesuche über den Lotsendienst vermittelt, in deren Rahmen zu individuellen Fragen beraten wurde.

„169 Eltern aus angrenzenden Kommunen wurden durch den Lotsendienst über die Angebote der Frühen Hilfen der jeweiligen Kommune informiert. 17 von ihnen erhielten eine weitergehende Beratung", berichtet Scheffer. Die Kooperation zwischen Klinikum und der Fachstelle trägt damit auch über kommunale Grenzen hinaus zu einer gesunden Kindesentwicklung bei.