Wolfenbüttel. Vom 23. April bis 14. Mai 2017 bietet der mittlerweile siebte Frühjahrs-Salon der Stadt Wolfenbüttel vier Künstlerinnen und Künstlern aus der Region im oberen Foyer des Schlosses eine Bühne, ihre Werke einer breiteren Öffentlichkeit zu präsentieren.
Die Idee, dass Künstler einmal im Jahr die Gelegenheit haben, sich in den Schlossräumen zu präsentieren, geht auf das Kulturentwicklungskonzept der Stadt Wolfenbüttel aus dem Jahr 2010 zurück. Organisiert und kuratiert wird das Ganze durch die Künstlerinnen Yvonne Salzmann und Heike Hidalgo. Doch auch die vier ausgewählten Künstler können sich bei der Ausgestaltung einbringen. Und dies tun sie auch: "Die eigentliche Organisation liegt in den Händen der Künstler. Diese lassen sich ganz viel einfallen", so Hidalgo.
Auseinandersetzung mit der Natur
Anna-Maria Meyer präsentiert Skulpturen, die am 3D-Zeichner entstanden sind. Foto: Dontscheff
In diesem Jahr werden Arbeiten von Timo Hoheisel, Uschi Korowski, Anna-Maria Meyer und Melanie Schöckel gezeigt. Alle vier haben einen Wolfenbüttelbezug, sind hier geboren, wohnen oder arbeiten hier. Wichtig bei der Auswahl ist auch, dass künstlerisch Abwechslung geboten wird.Anna-Maria Meyer zum Beispiel präsentiert skulpturale Objekte, die aus dreidimensionalen Zeichnungen entstehen. Schwerpunkt ihrer Arbeit ist die stete Auseinandersetzung mit der Natur und deren Auswüchsen. Plastiken und Zeichnungen als ein Ausdruck künstlerischer Erforschung.
Timo Hoheisel präsentiert unter anderem seine Buchblöcke. Foto: Dontscheff
Verbergen von Inhalten
Zwei verschiedene Ansätze präsentiert Timo Hoheisel. Zum einen stellt er aus Büchern sogenannte Buchblöcke her. Die Bücher werden zerkleinert, gekocht und mit Leim in eine Form gepresst. Der literarische Inhalt wird dadurch unzugänglich. Nur der Titel des jeweiligen Objekts lässt auf das verwendete Buch schließen. "Mir geht es um die Zusammenhänge zwischen Materialität und dem Verbergen von Inhalten", so der Künstler. Das gilt auch für sein zweites Tätigkeitsfeld, die Fotografie. Hier präsentiert er unter anderem ein Foto, das aus der Langzeitbelichtung eines pornografischen Films entstanden ist.
Uschi Korowski arbeitet auch nach dem Zufallsprinzip. Foto: Dontscheff
Ausdruck der Seele
Uschi Korowski lässt sich von den Formenwelten, die sie im Medizin- und Biologie-Studium gesammelt hat, inspirieren. Dabei arbeitet sie auch mit dem Zufall zusammen. "Jede neue Leinwand ist wie der Beginn eines neuen Abenteuers. Am ende bin ich immer überrascht, was dabei herauskommt", so Korowski. Thematischer Schwerpunkt ist die Welt der Mikroorganismen. Zugleich sind ihre Arbeiten Ausdruck seelischer Zustände, weswegen Korowski sie zum Teil auch als "psychographische Malerei" bezeichnet.
Melanie Schöckels Schwerpunkt ist die stetige Auseinandersetzung mit der Feder und der Kalligrafie. Foto: Dontscheff
Schwerelosigkeit der Feder
Unter dem Motto "Federleichtes" trägt Melanie Schöckel ihren Teil zur Ausstellung bei. "Die Schwerelosigkeit und Vergänglichkeit der Feder fasziniert mich", so Schöckel. Die Werke, die im Frühjahrs-Salon zu sehen sein werden, basieren zumeist auf selbst geschriebenen Haikus, die kalligrafisch umgesetzt wurden. "Die kalligrafischen Linien mit der Feder geschrieben hinterlassen zarte Spuren auf dem Papier. Freie Texturen angeregt von federleichten Haikus stehen im Bezug zur Experimentierfreudigkeit mit den unterschiedlichsten Techniken und Schreibwerkzeugen", so die Künstlerin.
Eröffnung am 23. April
Auch ein Begleitprogramm wird es zum Frühjahrs-Salon 2017 geben. Die Eröffnung findet am 23. April um 11 Uhr statt. Die Begrüßung erfolgt durch die stellvertretende BürgermeisterinKatrin Rühland, die Einführung durch die Kunsthistorikerin Dr. Regine Nahrwold. Auch für Musik und Catering ist gesorgt. Der Eintritt ist frei. Zu den Öffnungszeiten,Mittwoch bis Sonntag von 11 bis 17 Uhr, wird immer einer der Künstler vor Ort sein, um Interessierten Auskunft geben zu können. Darüber hinaus gibt es am Samstag, 13. Mai, um 14 Uhr eine Führung mit der Kunsthistorikerin Julia Taut.
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