Wolfenbüttel. Im Rahmen der Ausstellung »Sieben Jahre Krieg. Lessing 1756–1763« hält Helmut Berthold von der Wolfenbütteler Lessing-Akademie am Dienstag, 24. Juni, um 15 Uhr, im Lessinghaus einen Kurzvortrag zu verschiedenen Aspekten der Ausstellung. Die Herzog August Bibliothek und die Lessing-Akademie zeigen die von der Arbeitsstelle für Lessing-Rezeption Kamenz erarbeitete Tafelausstellung zurzeit im Lessinghaus.
Lessings fast fünf Jahre währende Lebensstation in Breslau ist wie keine andere durch die Umstände des Krieges bestimmt. Für den sächsischen Dichter in preußischen Diensten bedeutet dies eine Ausnahmesituation. Er, der zuvor zahllose Gedichte, Theaterstücke, Übersetzungen, Artikel und Rezensionen veröffentlicht hat, publiziert in dieser Zeit nicht ein Werk. Vielmehr führt Lessing die Korrespondenz seines Dienstherren, General Bogislav von Tauentzien. Er verdient gut, richtet eine Privatbibliothek ein, spielt und trinkt mit seinen Offizierskollegen, begleitet die Erstürmung der Festung von Schweidnitz, wird Zeuge der Münzverschlechterung, des Friedens von Hubertusburg, der Verelendung vieler Soldaten und so fort. »Minna von Barnhelm«, die erste deutsche »Theaterproduktion, von spezifisch temporärem Gehalt« (Goethe), spielt in der schwierigen Situation der unmittelbaren Nachkriegszeit im August 1763. Lessing zieht mit diesem Werk eine bemerkenswerte dichterische Bilanz des Siebenjährigen Krieges.
Die Ausstellung, die noch bis zum 10. Juli zu sehen ist, folgt Lessing durch die Zeit des Siebenjährigen Krieges und vergegenwärtigt anhand seiner Biographie, seiner Briefe und Werke, wesentliche Aspekte des Siebenjährigen Krieges.
Der Eintritt zum Kurzvortrag ist frei!
Informationen unter Tel.: 05331/808-214 (Mo.-Fr., 10-13 Uhr) oder www.hab.de
Öffnungszeiten der Ausstellung: Dienstag bis Sonntag 10-17 Uhr
Eintritt: 5,-/2,-/1,- Euro
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