Wittmar. Seit sechs Jahren können sich Gäste im Ferienhaus 1899 in Wittmar einquartieren. Was es so besonders macht, haben wir in einem Gespräch mit den Betreibern erfahren.
Eine besonders hochwertige Ausstattung macht das Ferienhaus zum einzigen Ferienhaus mit fünf Sternen im nördlichen Harzvorland. Das Erdgeschoss wird von einer offenen Küche und dem Wohnzimmer dominiert, in dem acht Personen an einem großen Tisch Platz finden. Im Obergeschoss befinden sich sechs Betten, verteilt auf drei Gästezimmer. Eine überdachte Terrasse mit Grillmöglichkeit, das Saunahaus im Garten und der Glasfaseranschluss für schnelles Internet runden das Angebot ab.
"Im Jahr 2019 sind wir in die Vermietung eingestiegen. Seitdem betreiben wir das Haus, und der Schwerpunkt liegt im Moment auf dem Bereich Ferienhaus. Üblicherweise wird unser Haus von unterschiedlichen Gruppen für zwei Übernachtungen am Wochenende gebucht", erklärt Maren Matz-Volkers, die hauptberuflich als Sonderpädagogin tätig ist.
Ein großer Tisch bietet viel Platz zum gemeinsamen spielen, essen oder arbeiten. Foto: Matthias Kettling
Anfängliche Skepsis
Anfangs herrschte etwas Skepsis in der Nachbarschaft. „Ihr wollt ein Ferienhaus machen in Wittmar? Kommt denn da überhaupt einer? Aber mittlerweile sind die Nachbarn positiv erstaunt, dass Gäste nach Wittmar kommen – nicht, weil sie gezielt nach Wittmar suchen, sondern weil sie eine Unterkunft für eine bestimmte Anzahl von Personen suchen und weil unser Haus eine gute Ausstattung hat", sagt Sven Volkers, der zusammen mit seiner Frau das Ferienhaus betreibt. Auch sei die zentrale Lage in Deutschland attraktiv für Familientreffen.
Auf Null zurückgesetzt
Als Bauingenieur hat Volkers ein Faible für Gebäude und Architektur. Die Sanierung habe er weitestgehend selbst geplant. Nach dem Kauf sei das Haus quasi auf Null zurückgesetzt und mit neuem Dach und Dämmung ausgestattet worden. "Dadurch, dass wir die Kunststofffenster rausgenommen und wieder Holzfenster haben einsetzen lassen, konnten wir die Gestalt des Hauses hervorheben." Alte Vertäfelungen und die Decke zum Spitzboden wurden entfernt und dadurch Licht und Raum geschaffen. Balkenkonstruktionen sind jetzt sichtbar und in die Raumgestaltung integriert.
Die alten Balken wurden freigelegt: Das Badzimmer im Obergeschoss Foto: Matthias Kettling
Viel Wert wurde bei der Renovierung auf Oberflächengestaltung gelegt. Eine Schallschutzdecke sorgt im Wohnzimmer für eine angenehme Raumakustik – ideal für Gruppen, die sich zum gemeinsamen Spielen am großen Tisch treffen oder für Seminarteilnehmer, die in ruhiger Atmosphäre eine Besprechung abhalten wollen.
Die großzügige Küche bietet jede Menge Platz. Sogar Kochevents mit professioneller Anleitung lassen sich hier durchführen. Foto: Matthias Kettling
Küche im Mittelpunkt
Zur Ausstattung gehören neben der fertig bezogenen Bettwäsche auch umfangreiche Küchenutensilien wie Besteck und Geschirr. Die Küche ist der Mittelpunkt. "Wir haben die so ausgestattet, dass wir hier Koch-Events mit acht bis zwölf Leuten anbieten können, mit zwei Herden, zwei Öfen, zwei Wärmeschubladen, Spülmaschine, alles doppelt ausgestattet." Diese werden in der Woche angeboten, um das Haus auch in der Woche zu beleben. Der befreundete Koch Ralf Richter aus Salzgitter übernimmt dann das Zepter und begleitet die Gruppe von der Vorbereitung bis zum fertigen Menü, schaut den Teilnehmern beim Kochen über die Schulter und gibt Tipps bei der Zubereitung.
"Wir sind das erste und einzige Ferienhaus im nördlichen Harzvorland, das fünf Sterne hat", erläutert Sven Volkers. Allerdings seien inzwischen die Online-Bewertungen auf den gängigen Buchungsplattformen wichtiger als die Sterne vom Tourismusverband. Für die dortige Zertifizierung müssen verschiedene Kriterien eingehalten werden. Zum Beispiel gehöre ein Tresor zum Standard, außerdem ein Ganzkörperspiegel mit Mindestmaßen. "Das haben die damals vom Tourismusverband gehört, weil unserer eigentlich zu klein war und nicht der Norm entsprach. Und am Ende sind wir dann doch zertifiziert worden. Man sieht sich ja ganz. Es ist ja der Sinn eines Ganzkörperspiegels, dass man sich ganz sehen kann. Das konnten sie nachvollziehen", schmunzelt Sven Volkers.
