Wolfenbüttel. Wer Energie bei den Stadtwerken Wolfenbüttel bezieht, soll soll zukünftig entlastet werden. Zum 1. März senkt der Versorger beim Gas den Arbeitspreis (netto) in allen Tarifen um rund 13 Prozent. Dies teilten die Stadtwerke mit.
Durch die Preissenkung wollen die Stadtwerke Wolfenbüttel ihren Kunden entgegenkommen. So soll die anstehende Wiederanhebung der Mehrwertsteuer von 7 auf 19 Prozent kompensiert werden; zudem würde man die mehr als geplant gestiegenen CO2-Kosten für die Verbraucher übernehmen. „Unsere Kundschaft profitiert von unserer erfolgreichen Beschaffungsstrategie. Denn faire Verbraucherpreise sind uns ein wichtiges Anliegen“, sagt Sönke Kunow, Bereichsleiter Marketing und Vertrieb der Stadtwerke.
Auch beim Thema Strom sollen die Kunden entlastet werden. Die Übertragungsnetzentgelte für das Jahr 2024 würden sich verdoppeln, wie die Stadtwerke berichten. Dies solle aber zunächst nicht an die Haushaltskunden weitergegeben werden. Die Strompreise blieben vorerst konstant auf gleichem Niveau. „Zusätzlich haben wir beim Strom bereits zum Januar auf klimaneutralen Ökostrom direkt aus Niedersachsen umgestellt. Auch das bieten wir ohne Anhebung der Strompreise. Wir gehen heute davon aus, trotz der für Energieversorger unruhigen Zeiten diese Preise für das Jahr 2024 und unsere Kunden halten zu können,“ betont Vera Steiner, Geschäftsführerin der Stadtwerke Wolfenbüttel, vor dem Hintergrund der aktuellen politischen Rahmenbedingungen.
CO2-Preis steigt mehr als geplant
Im vergangenen Dezember habe die Bundesregierung entschieden, dass der CO2-Preis zum 1. Januar 2024 nicht wie geplant auf 40 Euro, sondern auf 45 Euro pro Tonne steigt. Das Heizen mit Öl und Gas werde damit teurer, so die Stadtwerke. 2023 lag der CO2-Preis noch bei 30 Euro pro Tonne. Bei einem älteren Einfamilienhaus, das etwa 20.000 Kilowattstunden Gas pro Jahr verbraucht, bedeute der Sprung beim CO2-Preis rund 60 Euro Mehrkosten in diesem Jahr. Mit der Senkung des Arbeitspreises beim Gas wollen die Stadtwerke Wolfenbüttel auch diese Teuerung für ihre Kundschaft ausgleichen.
Umsatzsteuer für Gas und Wärme
Im Rahmen der staatlichen Hilfsmaßnahmen durch die Energiekrise hatte die Bundesregierung die Mehrwertsteuer für Gas und Wärme von 19 auf 7 Prozent gesenkt. Diese Absenkung sei im Gesetz bis Ende März 2024 befristet. Kunden der Stadtwerke Wolfenbüttel sollen diesen Preissprung nicht spüren, da er durch die Preissenkung aufgewogen werden soll.
Kein Zuschuss mehr für Netzentgelte
Netzentgelte sind der Preis für Nutzung, Unterhalt und Ausbau des Stromnetzes. Sie werden von den Netzbetreibern errechnet, von der Bundesnetzagentur genehmigt und sind ein fester und separat ausgewiesener Bestandteil des Strompreises. Die staatliche Bezuschussung der
Übertragungsnetzentgelte mit 5,5 Milliarden Euro sei im Zuge der Haushaltsdebatte im vergangenen Dezember durch die Bundesregierung überraschend gestrichen worden, was eine Anhebung der Netzentgelte erforderlich machen würde. Die Stadtwerke Wolfenbüttel hätten allerdings beschlossen, auch diese Mehrkosten nicht an ihre Kundschaft weiterzugeben.
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