Wolfenbüttel. Ein intensives Wochenende mit 12 Frauen aus Syrien, Irak, Elfenbeinküste und Afghanistan und entsprechend vielen Sprachen hat die Familienhebamme Mina Tavakoli in der Evangelischen Familien-Bildungsstätte (EFB) geleitet. Im Kurs zur Geburtsvorbereitung wurde eine Vielzahl an Themen behandelt. Wie werden Frauen während der Geburt in Deutschland begleitet und wie sieht es im Kreissaal und anschließend im Krankenzimmer aus? Aufklärung über Spontangeburten und Kaiserschnitt, über Vorsorgeuntersuchungen und darüber, was im Mutterpass steht, war sehr gefragt.
Ängste und Sorgen der Frauen wurden besprochen und zahlreiche Fragen mit Hilfe der zwei Dolmetscherinnen Frau Yusuf und Frau Meadhe geklärt. Die Schwangeren sind erst seit ein paar Monaten in Deutschland, leben größtenteils in Flüchtlingsunterkünften und wissen bisher wenig über das System von Vor- und Nachsorge rund um die Geburt. Zu Hause haben sich Mütter, Tanten oder ältere Schwestern und Nachbarinnen um Schwangere und Wöchnerinnen gekümmert, aber hier tragen die werdenden Mütter allein oder zusammen mit ihrem Mann eine große Verantwortung für das neugeborene Kind. Sie möchten alles gut und richtig machen, aber es fehlen Informationen über Wickeln, Kleidung, Stillen und der Umgang mit einem Baby. Nach dem Kurs, der von der Sozialpädagogin Vita Feldmane organisiert wurde, haben die Geflüchteten mehr Sicherheit gewonnen und können sich ein Leben mit dem Neugeborenen in Wolfenbüttel besser vorstellen. Dennoch werden viele von ihnen eine weitere Betreuung, am besten durch eine Familienhebamme benötigen.
Geburtsvorbereitung für geflüchtete Frauen
Kursleiterin Mina Tavakoli (5. von rechts) führte mit Hilfe von zwei Dolmetscherinnen einen Geburtsvorbereitungskurs für geflüchtete Frauen durch. Foto: EFB