Wolfenbüttel. Die Gemeinnützige Wohnstätten eG hat heute zur jährlichen Mitgliederversammlung in der Lindenhalle eingeladen. Neben den Berichten des Vorstands und des Aufsichtsrates über die Abschlüsse 2018 standen die Beschlussfassung über die Verwendung des Bilanzgewinns sowie Wahlen zum Aufsichtsrat auf der Tagesordnung.
Nach einer Begrüßung und einer angemessenen Ehrung der im letzten Jahr verstorbenen Genossenschaftsmitglieder durch Aufsichtsratsvorsitzenden Peter Seiler, begann der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende Dieter Kertscher mit der Verlesung der Beschlussfassung über das Ergebnis der gesetzlichen Prüfung des Jahresabschlusses 2017. Da keiner der Anwesenden Einwände hatte, konnte Vorstandsvorsitzender Christoph Kowollik zunächst das Wort übernehmen und den Bericht des Vorstands zum Jahresabschluss 2018 vorstellen, gefolgt von Seiler, der den Bericht des Aufsichtsrates vortrug.
Wohnungsbau und -nachfrage positiv
Kowollik berichtete zunächst von einer positiven Entwicklung der allgemeinen Wirtschaftssituation in Deutschland. Die Grundstücks- und Wohnungswirtschaft zeige eine tendenziell geringe Konjunkturabhängigkeit und das Bauvolumen sei im Vergleich zum Vorjahr in 2018 stark gestiegen. So seien die Entwicklungen der Baukonjunktur, des Wohnungsbaus und der Wohnungsnachfrage ebenfalls positiv zu bewerten. Kowollik rechnet mit einer Fortsetzung dieser Entwicklungen, obwohl durch wachsende globale Unsicherheiten deutliche Risiken für die Wirtschaftsentwicklung bestünden.
Wie im Vorjahr konnten von der Genossenschaft 1.363 Wohnungen in 226 Häusern bewirtschaftet werden. Die Zahl der Wohnungswechsel erhöhte sich von 126 auf 140, sodass weiterhin mit einer hohen Fluktuation gerechnet werden müsse. Eine schnelle Neuvermietung sei wahrscheinlicher als in den vergangenen Jahren, doch weisen die Wohnungen in vielen Fällen immer noch Modernisierungsbedarf auf. Gegenüber 2017 sei es aber nicht zu größeren Erlösschmälerungen bezüglich der zu modernisierenden Wohnungen und verzögerten Anschlussvermietungen gekommen. An den geringen Erlösschmälerungen, der guten Leerstandssituation und der regen Fluktuation könne man erkennen, dass zur Zeit ausreichend Wohnraum zur Verfügung stehe.
Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder sind auf dem Podium versammelt. Foto: Annabell Pommerehne
Knapp 40 Prozent der in den Genossenschaftswohnungen wohnenden Mitglieder seien über 61 Jahre alt, ein weiteres Indiz für zukünftige hohe Fluktuation. Der entstehende Bedarf an barrierefreiem Wohnen müsse durch Rück- oder Umbau gedeckt werden, um den Mitgliedern das Verbleiben in den Wohnungen zu ermöglichen. In die Instandhaltung von Wohnungen seien 2018 rund 2,4 Millionen Euro geflossen, was im Vergleich zum Vorjahr einen Anstieg von circa 300.000 Euro bedeute. Es habe erneut ein Zuwachs bei den Genossenschaftsanteilen verzeichnet werden können, die sich auf 17.666 Anteile in 2018 und 17.441 Anteile in 2017 belaufen haben. Jedes Mitglied halte somit durchschnittlich 6,60 Anteile (6,49 Anteile in 2017). Die Anzahl der Mitglieder sei allerdings gesunken um zwölf Mitglieder auf 2.677 Mitglieder insgesamt. Die Genossenschaft möchte ihre Mitglieder zukünftig stärker an sich binden und weitere Dienstleistungen erarbeiten und anbieten, unter anderem mithilfe der Tochter GeWo GmbH.
Große Investitionen in Modernisierung
Aufgrund der positiven Entwicklung der Vermögenssituation, schlägt die Genossenschaft vor, aus dem Bilanzgewinn auf das dividendenberechtigte Geschäftsguthaben eine vierprozentige Dividende auszuschütten, in die freie Rücklage einzustellen und den verbleibenden Gewinn auf neue Rechnung vorzutragen. Der Aufsichtsrat stimmt mit den Vorschlägen des Vorstands überein und nach Abstimmung auch die anwesenden Mitglieder.
In Zukunft werde die Genossenschaft weiterhin in die Modernisierung ihrer Wohnungen investieren. Zu den Modernisierungsmaßnahmen zählen beispielsweise Dachsanierungen, Anstriche, Austausch von Heizungsanlagen, Parkplätze und Balkone. Aufsichtsrat und Vorstand sind sich auch hier einig. Nachdem Aufsichtsrat und Vorstand entlastet wurden, stand als letzter Punkt der Tagesordnung die Wahl zum Aufsichtsrat an. Dieter Kertscher wurde zur Wiederwahl vorgeschlagen, hat die Wahl angenommen und wurde ohne Gegenstimmen wieder gewählt.
Dieter Kertscher wieder gewählt
Seiler und Kowollik bedankten sich bei allen Anwesenden sowie bei allen Institutionen und Handwerksfirmen, die der Genossenschaft hilfreich zur Verfügung gestanden haben. Für das kommende Jahr 2020 kündigte Kowollik das 125-jährige Genossenschaftsjubiläum an, das entsprechend gewürdigt und begangen werden soll.
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