Geploppt, gepustet, gezischt und geklimpert

von Thorsten Raedlein




Wolfenbüttel. Wer schon immer einmal wissen wollte, wie Leergut klingt, der war beim Auftritt des GlasBlasSing-Quintetts am Donnerstag im Rahmen des Kultursommers im Schloss-Innenhof bestens aufgehoben. Die Genies an der Bottel gestalteten mit dem Publikum (das Konzert war ausverkauft) einen netten Abend.

Hätten sie vor dem Auftritt nicht im Stau gestanden, wären sie in Wolfenbüttel bestimmt noch auf Einkaufstour gegangen – immerhin ist hier ja einer ihrer Instrumentenlieferanten zuhause. So wurde halt einfach über den Stau gesungen, geploppt, gepustet, gezischt und geklimpert. Vom Glück eines eigenen Parkplatzes über Nasenpiercing-Girls mit Chrompopel bis hin zu den Dingen des Leben handeln die Lieder. Schlagzeug, E- Gitarre, Keyboards sucht man auf der Bühne vergeblich.Dafür ist die Bühne voller Kisten und Flaschen. Hin und wieder peppt ein Looper den Song auf, doch alles ist handgemacht und mundgeblasen. Die fünf Flaschenkinder haben einen ganz eigenen Humor, der sich auch in ihren Liedern niederschlägt. "Wenn der einen Tatort spricht, dann musst du sagen: Du, du kannst das nicht", wird zum Beispiel Till Schweiger auf die Schippe genommen.

Jan und Andreas Lubert, David Möhring, Jens Tangermann und Frank Wegner sind die genialen Köpfe der hochmusikalischen Combo, die mit gespitzten Lippen glasklare Töne erzeugen und Daumen aus kleinen und großen Flaschenhälsen ploppen lassen. Ihre Hemden sind orange, grün, rot, rosa und hellblau und ihr Repertoire ist ebenso bunt. Man hört „Take five“ oder Elvis Presleys „A little less conversation." Originell und original, kreativ und kunstvoll – diese Männer hängen im wahrsten Sinn des Wortes an der Flasche. Ein Abend des GlasBlasSing Quintett ist mehr als nur die Aneinanderreihung eigenwillig instrumentierter Welthits.

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