Gewerbegebiet Schandelah: Spedition zieht Bewerbung zurück

Ein Lärmgutachter hatte für die Nachtzeit nur eine geringe Anzahl von zulässigen Zu- und Abfahrten prognostiziert.

Fläche der geplanten Sondergebiets-, Gewerbe-, Misch- und Wohnfläche „Im Ackern“ am Nordostrand von Schandelah.
Fläche der geplanten Sondergebiets-, Gewerbe-, Misch- und Wohnfläche „Im Ackern“ am Nordostrand von Schandelah. | Foto: Gemeinde Cremlingen

Schandelah. Teil des geplanten Gewerbegebietes „Im Ackern“ sollte eigentlich die Spedition Veliev Transport Logistik werden (regionalHeute.de berichtete). Das hatte zu Protesten der Anwohner geführt. Nun hat die Spedition ihre Bewerbung zurückgezogen. Das teilt die Gemeinde Cremlingen in einer Pressemitteilung mit.


Ziel des Bebauungsplanes „Im Ackern“ ist die Ausweisung von neuen Sondergebiets-, Gewerbe-, Misch- und Wohnflächen am Nordostrand von Schandelah. In diesem Zusammenhang wurden die Mitglieder des Ortsrats Schandelah und die Mitglieder des Rates der Gemeinde Cremlingen darüber informiert, dass sich die in Cremlingen ansässige Spedition um das Gewerbegrundstück beworben hat. Hiergegen habe sich in den vergangenen Monaten starker Widerstand von Anliegern und weiteren Bürgerinnen und Bürgern insbesondere aus Schandelah entwickelt. Am 23. Juni wurde Bürgermeister Detlef Kaatz eine Petition gegen die Ansiedlung überreicht.

Nutzungsmöglichkeiten eingeschränkt


Im Rahmen von verschiedenen Veranstaltungen und auf Anfragen hat die Verwaltung stets dargelegt, dass ein Bebauungsplanverfahren objektiv und ergebnisoffen durchgeführt werden muss und dass auch ein Verschlechterungsverbot zu beachten ist. „Vor Kurzem fand ein Gespräch von Vertretern der Verwaltung mit dem beauftragten Lärmgutachter und der Geschäftsführung der Spedition statt“, so Bürgermeister Kaatz. Dabei ging es um die beabsichtigte Nutzung, die Zuordnung der Gebäude und die damit einhergehenden Lärmimmissionen. Der Lärmgutachter prognostizierte für die Nachtzeit eine geringe Anzahl von zulässigen Zu- und Abfahrten. Mit der Geschäftsführung wurde vereinbart, dass diese sich nach einer Bedenkzeit von gut zwei Wochen dazu äußert sollte, ob ein Interesse an dem Standort trotz der nur eingeschränkt möglichen Nutzung weiter besteht.

Mitte dieser Woche wurde klar, dass die Rahmenbedingungen einer künftigen Entwicklung der Spedition entgegenstehen könnten. Mindestens wäre aber der organisatorische Aufwand, die jeweiligen Fahrten zu koordinieren, sehr hoch. Die benötigte Flexibilität wäre auf Dauer nicht gewährleistet. Deshalb habe die Geschäftsführung schweren Herzens die Bewerbung für das Gewerbegrundstück zurückgezogen. Bürgermeister Kaatz sieht die Sache mit gemischten Gefühlen. Er geht davon aus, dass die Absage zu einer Beruhigung der Stimmung vor Ort führen wird, aber auch geringere Steuereinnahmen für die Gemeinde zu erwarten sein werden.

"Interessenten gibt es ausreichend"


Durch die veränderte Sachlage wird sich nach Aussage der Verwaltung das Verfahren nicht verzögern, da aktuell noch Grundlagen erarbeitet werden. „Wir können nun kleinteiliger denken. Interessenten für Gewerbeland in der Gemeinde Cremlingen gibt es ausreichend. Außerdem erhalten wir auch neue Standortoptionen für den Bau der neuen KiTa und für unseren Bauhof.“


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